Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Tonne
Tonne f \
1. Schiff. Verkürzt aus »Bruttoregistertonne«. Außerdem steht »Tonne« als Behälter in Analogie zu » Eimer« und » Pott«. Marinespr 1939 ff.
\
2. breites Gesäß. 1960 ff.
\
3. Schultornister, -tasche. Wohl wegen des schweren Gewichts der Bücher und Utensilien. Schül 1940 ff.
\
4. Rucksack des »Hamsternden«. 1918 ff.
\
5. beleibter Mensch. Vorausgegangen sind seit dem 16. Jh. Vergleiche des menschlichen Körpers mit der Tonne. 1700 ff.
\
6. Könner von Rang. Analog zu Faß 6. Nach 1900 aufgekommen; 1950 ff, halbw .
\
7. wandelnde Tonne = beleibter Mensch. Vgl Tonne 5. Seit dem 19. Jh.
\
8. dick wie eine Tonne = beleibt. 1700 ff.
\
9. schlank wie eine Tonne = sehr schlank. Scherzhaft entstellt aus »schlank wie eine Tanne«. 1900 ff.
\
9 a. voll wie eine Tonne = volltrunken. Vgl Tonne 13. 1920 ff.
————
10. über der (die) Tonne gebügelt sein = nach außen gebogene Beine haben. Krummbeinigkeit ist hiernach die Folge unzweckmäßigen Bügelns. Seit dem frühen 20. Jh.
\
11. die Beine über eine(r) Tonne getrocknet haben = nach außen gewölbte Beine haben. Vgl das Vorhergehende. 1910 ff, Berlin und mitteld .
\
12. über die Tonne quatschen = weitschweifig reden. Der »Gesprächsfaden« verläuft nicht geradlinig. 1943 ff.
\
13. Tonnen versenken = sich betrinken. Sold 1939 ff.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Tonne