Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Titte
Titte f \
1. Brustwarze; Frauenbrust. Niederd Form von hd »Zitze«. Vgl ndl »tiet«. Seit dem 15. Jh.
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2. Energieloser. Schüler meinen, er trinke noch an der Mutterbrust. 1900 ff, jug .
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3. Titte im Beutel = Trockenmilchpulver. Sold 1939 ff.
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4. heiße Titte = a) üppig entwickelter Busen. Von ihm geht eine geschlechtlich aufreizende Wirkung aus. 1955 ff. – b) liebesgieriges junges Mädchen. Heiß = geschlechtlich leidenschaftlich. 1955 ff, halbw .
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5. kniefreie Titten = sehr tiefes Dekolleté. Von der Kürze des Frauenrocks übertragen auf die Kürze des Kleideroberteils. Berlin 1920 ff.
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6. linke Titte = Mensch, dem nicht zu trauen ist. link. Marinespr 1970 ff.
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6 a. schlaffe Titte = Energieloser, Versager. 1970 ff.
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7. tote Titte = Versager; untauglicher Soldat. Eigentlich die tote Brust, nämlich die eingefallene, welke Brust, die keine Milch mehr gibt. BSD 1968 ff.
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8. nichts auf der Titte haben = a) mittellos sein. Übertragen vom Begriff »keine Milch geben«. 1900 ff,
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nordd und Berlin. – b) energielos, schwunglos, untauglich sein. 1900 ff.
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9. jm die Titte halten = jn ausnutzen, verulken. 1910 ff.
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10. es schmeckt wie Titte = es schmeckt sehr gut. Seit dem späten 19. Jh., nordd ; vorwiegend sold und stud .
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11. es schmeckt wie Titte mit Ei = es schmeckt besonders gut. »Mit Ei« ist ein beliebter Zusatz zu Ausdrücken, die etwas Vorzügliches meinen. Nordd 1920 ff, stud .
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12. schwach auf der Titte sein = mittellos sein. Titte 8. 1900 ff.
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13. jm an die Titten tippen = jm zu nahe treten (nicht nur auf Frauen bezogen). 1900 ff.
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