Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
ticken
ticken v \
1. intr = auf dem Boden aufprallen. Verharmlosung; denn eigentlich meint »ticken« soviel wie »leicht, mit den Fingerspitzen berühren«. 1950 ff.
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2. intr tr = den Ball mit geringer Kraft stoßen. Sportl 1950 ff.
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3. jm eine ticken = jn ohrfeigen; auf jn einschlagen. 1920 ff.
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4. einen ticken = einen Raubüberfall ausführen. Das Opfer wird besinnungslos geschlagen und beraubt. 1950 ff.
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5. bei ihm tickt es (bei ihm ticken sie) = er ist nicht recht bei Verstand. Der im Kopf befindliche Mechanismus arbeitet nicht lautlos. 1950 ff.
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6. einen ticken = onanieren. 1950 ff.
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7. nicht richtig ticken = a) nicht normal sein; unsinnige Behauptungen aufstellen. ticken 5. 1960 ff. – b) widersinnige Befehle erteilen. BSD 1965 ff. – c) nicht richtig funktionieren; geschäftliche Einbußen erleiden; nicht die volle Leistung erbringen. 1960 ff.
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8. du tickst wohl nicht ganz sauber? = du bist wohl von Sinnen? 1960 ff.
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9. die tickt nicht mehr = die Flasche ist leer. »Ticken«, eigentlich auf das Geräusch der Uhr bezogen, meint hier soviel wie »ein Lebenszeichen von sich geben«. Halbw 1960 ff.
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10. die ticken nicht mehr = diese Karten befinden sich nicht mehr im Stoß. Kartenspielerspr. 1960 ff.
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11. wissen, wie einer tickt = wissen, wes Geistes Kind einer ist. Ticken = merken, verstehen, reagieren. 1960 ff.
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