Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Teppich
Teppich m \
1. mit vielen Bomben belegtes Geländestück; nahezu gleichzeitiger Abwurf vieler Bomben auf ein begrenztes Zielgebiet. Verkürzt aus Bombenteppich. Sold und ziv 1939 ff.
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2. für eine Landung außerhalb des Flugplatzes geeignete flache Wiese o. ä. Fliegerspr. 1939 ff.
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3. Fußballrasen. 1900 ff.
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4. Teppich im Eßzimmer = Zunge. Eßzimmer. 1930 ff.
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5. fliegender Teppich = a) Flugzeug. Aus der Märchensammlung »Tausendundeine Nacht« übernommen. 1960 ff.- b) Auto. Wohl wegen der Fahrgeschwindigkeit und der guten Federung. 1960 ff.
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6. grüner Teppich = Erdboden, Landeplatz. Fallschirmjägerspr. 1939 ff.
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7. auf dem Teppich bleiben = a) nicht übertreiben; sachlich bleiben; nicht überfordern; Vernunft walten lassen. Entstellt aus »Tapet«, der Decke auf dem Beratungstisch, und weiterentwickelt zur Bedeutung »Beratungsgegenstand«. Auch herleitbar von der Ringermatte: außerhalb der Matte darf nicht gerungen werden. 1910 ff, von Norddeutschland ausgegan-
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gen. – b) nicht leichtfertig leben. 1950 ff.
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8. jn wieder auf den Teppich bringen (holen) = jn zur Sachlichkeit zurückführen. Vgl das Vorhergehende. 1970 ff.
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8 a. auf den Teppich fallen = mißlingen. Hier ist »Teppich« wahrscheinlich die Ringermatte. 1925 ff.
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9. etw unter den Teppich kehren (fegen) = etw von der Erörterung ausschließen. 1950 ff.
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10. mit etw auf den Teppich kommen = etw zur Sprache bringen. Teppich = Tapet. 1950 ff.
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11. das kommt nicht auf den Teppich = das kommt nicht in Betracht; das lehne ich ab. 1920 ff.
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11 a. auf den Teppich kommen = sich zu Sachlichkeit zwingen; Vernunft annehmen. Teppich 7. 1950 ff.
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12. er kommt bei mir nicht auf den Teppich = a) ich lehne seinen Besuch, seine Anwesenheit ab. 1940 ff. – b) er kann bei mir nichts erreichen, nichts werden. 1940 ff.
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13. geistig unter den Teppich gerutscht sein = geistesbeschränkt sein. 1950 ff, schül .
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14. er ist zu weit unter den Teppich gerutscht = er ist nicht recht bei Verstand. Schül 1950 ff.
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15. jm auf den Teppich scheißen = sich in guter Gesellschaft ungebührlich verhalten. 1920 ff.
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16. etw unter den Teppich schieben = etw von der Erörterung ausschließen. Teppich 9. 1950 ff.
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17. auf dem Teppich sein = die günstige Gelegenheit erkennen und wahrnehmen; sich auskennen. »Teppich« meint hier entweder die Decke des Beratungstischs oder die Ringermatte. 1910 ff.
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18. in der Mitte des Teppichs sein = tüchtig, besonnen sein. Schül 1955 ff.
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19. jm einen Teppich unterlegen = jm die Arbeit erleichtern; jm eine leichte Bewerkstelligung ermöglichen. Der Teppich unter den Füßen erscheint hier als Sinnbild der Annehmlichkeit und Bequemlichkeit; wohl vom Teppich für Ehrengäste übernommen. 1925 ff.
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20. den Teppich unter den Füßen verlieren = unsachlich werden; unvernünftige Forderungen stellen. Man gerät außerhalb der Ringermatte. 1950 ff.
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21. jm den Teppich wegziehen = jm verbürgte Rechte absprechen; jn grob schädigen. 1950 ff.
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22. auf den Teppich zurückfinden = seine Beherrschung wiedergewinnen; zur Sachlichkeit zurückkehren. 1950 ff.
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23. jn auf den Teppich zurückholen (zurückbringen) = jn zur Sachlichkeit ermahnen. 1950 ff.
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