Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Tasche
Tasche f \
1. weibliches Geschlechtsorgan bei Tier und Mensch. 1500 ff.
\
2. alte Tasche = a) Frau (abf ). Seit dem 18. Jh. – b) geschwätzige Frau. Seit dem 18. Jh.
\
3. in die eigene Tasche arbeiten = als Kompagnon nur auf den eigenen Vorteil achten. 1920 ff.
\
4. Taschen ausfegen (fegen) = Taschendieb sein; Taschen leeren. Rotw 1800 ff.
\
5. ohne Taschen baden = nacktbaden. 1950 ff.
\
6. die Taschen nach links drehen = beweisen, daß man kein Geld bei sich hat. 1900 ff.
\
7. tief in die Tasche greifen = viel bezahlen. 1600 ff.
\
8. jn in der Tasche haben = jn in seiner Gewalt haben; jm überlegen sein. Analog zu ⇨ Sack 46. 1500 ff.
\
9. etw in der Tasche haben = ein Studium abgeschlossen haben; Erfolg eingeheimst haben; Geld eingenommen haben. Seit dem 19. Jh.
\
10. große Taschen haben = sich gern beschenken lassen. Seit dem 19. Jh.
————
11. offene Taschen haben = a) bestechlich sein. 1850 ff. – b) Berufsbettler sein. 1900 ff.
\
12. weite Taschen haben = a) lieber nehmen als geben. Seit dem 19. Jh. – b) bestechlich sein. 1850 ff.
\
13. etw kennen wie die eigene Tasche = etw sehr genau kennen. In der eigenen Anzug- oder Hosentasche kennt man sich genau aus. Seit dem 19. Jh. Vgl franz »connaître quelqu'un (quelque chose) comme sa poche«.
\
14. leck' mich in der Tasche!: Ausdruck der Abweisung. Euphemismus für »leck' mich am ⇨ Arsch!«. Vorwiegend westd , 1900 ff. Die an Polizeibeamte gerichtete Aufforderung trug 1971 der »Täterin« eine Freiheitsstrafe von vier Monaten ein: man wertete die Redewendung als Beleidigung.
\
15. jm auf der Tasche liegen = auf jds Kosten leben. Tasche = Geldtasche. 1850 ff.
\
16. jn von der Tasche lossein = für jn geldlich nicht mehr sorgen müssen. 1900 ff.
\
17. in die eigene Tasche lügen = zum eigenen Vorteil lügen. 1920 ff.
\
18. jm in die Tasche lügen = jm zu Gefallen lügen. 1920 ff.
————
19. sich selbst in die Tasche lügen = sich selbst belügen. 1920 ff.
\
20. sich etw von vornherein in die Tasche schieben = sich etw von vornherein sichern; auf etw von vornherein Anspruch erheben. 1920 ff.
\
21. er ist in meiner Tasche = ich beherrsche ihn. ⇨ Tasche 8. Seit dem 19. Jh.
\
22. etw in die Tasche stecken = etw an sich nehmen, annektieren, entwenden. Seit dem 18. Jh.
\
23. jh in die Tasche stecken = jm überlegen sein; sich jds bemächtigen. Analog zu ⇨ Sack 72. 1700 ff.
\
24. er kann mir in die Tasche steigen!: Ausdruck der Ablehnung. »Tasche« steht euphemistisch für »Arsch«. 1900 ff.
\
25. in die eigene Tasche wirtschaften = Entscheidungen so treffen, daß man selbst den Hauptvorteil hat; für Spesen-, Diätenerhöhung eintreten. 1955 ff.
\
26. die Taschen zunähen = geizig sein. Berührt sich mit Goethes Zeile »Mann mit zugeknöpften Taschen«. 1900 ff.
Tasche f \
1. weibliches Geschlechtsorgan bei Tier und Mensch. 1500 ff.
\
2. alte Tasche = a) Frau (abf ). Seit dem 18. Jh. – b) geschwätzige Frau. Seit dem 18. Jh.
\
3. in die eigene Tasche arbeiten = als Kompagnon nur auf den eigenen Vorteil achten. 1920 ff.
\
4. Taschen ausfegen (fegen) = Taschendieb sein; Taschen leeren. Rotw 1800 ff.
\
5. ohne Taschen baden = nacktbaden. 1950 ff.
\
6. die Taschen nach links drehen = beweisen, daß man kein Geld bei sich hat. 1900 ff.
\
7. tief in die Tasche greifen = viel bezahlen. 1600 ff.
\
8. jn in der Tasche haben = jn in seiner Gewalt haben; jm überlegen sein. Analog zu ⇨ Sack 46. 1500 ff.
\
9. etw in der Tasche haben = ein Studium abgeschlossen haben; Erfolg eingeheimst haben; Geld eingenommen haben. Seit dem 19. Jh.
\
10. große Taschen haben = sich gern beschenken lassen. Seit dem 19. Jh.
————
11. offene Taschen haben = a) bestechlich sein. 1850 ff. – b) Berufsbettler sein. 1900 ff.
\
12. weite Taschen haben = a) lieber nehmen als geben. Seit dem 19. Jh. – b) bestechlich sein. 1850 ff.
\
13. etw kennen wie die eigene Tasche = etw sehr genau kennen. In der eigenen Anzug- oder Hosentasche kennt man sich genau aus. Seit dem 19. Jh. Vgl franz »connaître quelqu'un (quelque chose) comme sa poche«.
\
14. leck' mich in der Tasche!: Ausdruck der Abweisung. Euphemismus für »leck' mich am ⇨ Arsch!«. Vorwiegend westd , 1900 ff. Die an Polizeibeamte gerichtete Aufforderung trug 1971 der »Täterin« eine Freiheitsstrafe von vier Monaten ein: man wertete die Redewendung als Beleidigung.
\
15. jm auf der Tasche liegen = auf jds Kosten leben. Tasche = Geldtasche. 1850 ff.
\
16. jn von der Tasche lossein = für jn geldlich nicht mehr sorgen müssen. 1900 ff.
\
17. in die eigene Tasche lügen = zum eigenen Vorteil lügen. 1920 ff.
\
18. jm in die Tasche lügen = jm zu Gefallen lügen. 1920 ff.
————
19. sich selbst in die Tasche lügen = sich selbst belügen. 1920 ff.
\
20. sich etw von vornherein in die Tasche schieben = sich etw von vornherein sichern; auf etw von vornherein Anspruch erheben. 1920 ff.
\
21. er ist in meiner Tasche = ich beherrsche ihn. ⇨ Tasche 8. Seit dem 19. Jh.
\
22. etw in die Tasche stecken = etw an sich nehmen, annektieren, entwenden. Seit dem 18. Jh.
\
23. jh in die Tasche stecken = jm überlegen sein; sich jds bemächtigen. Analog zu ⇨ Sack 72. 1700 ff.
\
24. er kann mir in die Tasche steigen!: Ausdruck der Ablehnung. »Tasche« steht euphemistisch für »Arsch«. 1900 ff.
\
25. in die eigene Tasche wirtschaften = Entscheidungen so treffen, daß man selbst den Hauptvorteil hat; für Spesen-, Diätenerhöhung eintreten. 1955 ff.
\
26. die Taschen zunähen = geizig sein. Berührt sich mit Goethes Zeile »Mann mit zugeknöpften Taschen«. 1900 ff.