Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Süßholz
Süßholz n \
1. Schlagstock, Prügel. Eigentlich die Süßwurzel oder Lakritze. Bei Kindern sehr beliebt; wird ihnen auch als »Trostpflaster« gegeben. Dadurch analog mit »⇨ Tröster«. 1920 ff.
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2. meterlanges Süßholz = plumpe, lang anhaltende Schmeichelei. Halbw nach 1955.
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3. Süßholz raspeln = a) schöntun; den Hof machen; flirten. Wer Süßholz raspelt oder schabt, spricht »süßlich« im Sinne von »schmeichlerisch«. Bei Hans Sachs (1494-1576) heißt es »süßes Holz ins Maul nehmen«, wobei »süßes Holz« bildlich für »schöne Reden« steht. In der heute geläufigen Form im frühen 19. Jh. aufgekommen; entweder stud Herkunft oder durch Studenten volkstümlich geworden. – b) die Wahrheit entstellend reden. 1900 ff.
Süßholz n \
1. Schlagstock, Prügel. Eigentlich die Süßwurzel oder Lakritze. Bei Kindern sehr beliebt; wird ihnen auch als »Trostpflaster« gegeben. Dadurch analog mit »⇨ Tröster«. 1920 ff.
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2. meterlanges Süßholz = plumpe, lang anhaltende Schmeichelei. Halbw nach 1955.
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3. Süßholz raspeln = a) schöntun; den Hof machen; flirten. Wer Süßholz raspelt oder schabt, spricht »süßlich« im Sinne von »schmeichlerisch«. Bei Hans Sachs (1494-1576) heißt es »süßes Holz ins Maul nehmen«, wobei »süßes Holz« bildlich für »schöne Reden« steht. In der heute geläufigen Form im frühen 19. Jh. aufgekommen; entweder stud Herkunft oder durch Studenten volkstümlich geworden. – b) die Wahrheit entstellend reden. 1900 ff.