Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Stroh
Stroh n \
1. Lüge. Man entlarvt sie als »leeres Stroh«. 1950 ff.
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2. Schrebers Stroh = selbstangebauter Tabak. Anspielung auf den »Schrebergarten«. 1945 ff.
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3. dumm wie Stroh = überaus dumm. Hergenommen von leeren Ähren. 1700 ff.
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4. leeres Stroh dreschen = gehaltlos schwätzen; vergebliche Arbeit verrichten. Seit dem 15. Jh. geläufige Redewendung, deren Herkunft und Sinn sich von selbst verstehen. Vgl franz »hacher la menue paille«.
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5. Stroh im Kopf (Hirn) haben = sehr dumm sein. »Stroh« kennzeichnet sinnbildlich das Hohle, Inhaltslose. 1600 ff.
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6. nichts als Stroh und Heu im Kopf haben = dumm sein. Seit dem 19. Jh.
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7. Stroh kauen = ohne Appetit essen. 1920 ff.
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8. man könnte vor Wut ins Stroh scheißen: Redewendung eines Zornigen. Vor Wut möchte man ins eigene Strohlager oder Bett exkrementieren. 1910 ff.
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9. nicht von Stroh sein = a) ansehnlich sein. Seit dem 19. Jh. – b) Liebesgefühlen zugänglich sein. Seit dem 19. Jh.
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10. ihm wächst das Stroh zwischen den Haaren durch = er ist sehr dumm. 1920 ff.
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