Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Streifen
Streifen m \
1. Trunk; großer Schluck Bier. Meint eigentlich das lange und schmale Stück (Tuch-, Papier-, Ackerstreifen); hier bezogen auf die »Pegelstandsänderung« im Glas vor und nach dem Trinken. Stud seit dem 19. Jh.
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2. Film. Meint eigentlich das Filmband. 1920 ff.
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3. Dienstzeit des Bundeswehrsoldaten. ⇨ Maßband. BRD 1970 ff.
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4. ein ganzer Streifen = viel. Versteht sich nach »⇨ Streifen 1«. Stud seit dem 19. Jh.
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5. heißer Streifen = in politischer, moralischer o. ä. Hinsicht gewagter Film. ⇨ Streifen 2. 1960 ff.
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5 a. scharfer Streifen = Pornofilm. ⇨ scharf 4. 1965 ff.
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6. silberner Streifen = Hoffnungsstrahl. ⇨ Silberstreifen. 1924 ff.
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7. mit Streifen = mittelmäßig (als Antwort auf die Frage nach dem Befinden). Parallel zu ⇨ kariert 4. 1910 ff.
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8. davon kann er sich einen Streifen abschneiden = das sollte er sich angelegentlichst merken; das sollte er beherzigen. Streifen = längliches Stück (Kuchen-
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streifen; Streifen Speck). Analog zu »davon kann er sich eine ⇨ Scheibe abschneiden«. 1930 ff.
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9. einen Streifen fahren = schnell fahren. Weiterentwickelt aus »⇨ Streifen 4«. 1950 ff.
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10. einen Streifen haben = a) leicht betrunken sein. Vielleicht auf der Vorstellung vom Streifschuß beruhend. Vgl aber auch »⇨ Streifen 1«. 1920 ff. – b) nicht recht bei Verstand sein. 1920 ff.
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11. jm einen Streifen kommen = jm einen Hochachtungsschluck darbringen. ⇨ Streifen 1. Stud seit dem 19. Jh.
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12. jm einen gehörigen Streifen kommen = jm kräftig zutrinken. Stud seit dem 19. Jh.
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13. einen Streifen mitmachen = viel ertragen müssen. 1940 ff.
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14. jm Streifen nehmen = jn degradieren. Steifen = Dienstgradabzeichen. BSD 1968 ff.
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15. das paßt ihm nicht in den Streifen = das sagt ihm nicht zu. »Streifen« meint entweder den Geländestreifen als Schußfeld (ein Hindernis nimmt die Sicht und vereitelt den Schuß) oder das gestreifte Stoff- oder Krawattenmuster. 1870 ff.
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16. einen seichten Streifen quasseln = Plattheiten äu-
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ßern. 1950 ff.
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17. einen Streifen runterquasseln = langatmig, wortreich, unsinnig reden. 1920 ff.
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18. einen Streifen reden = viel, lange reden. 1900 ff.
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19. sich für jn in Streifen schneiden lassen = sich für jn bedingungslos, bis zum äußersten einsetzen. 1930 ff.
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20. einen bedeutenden (guten) Streifen trinken = viel trinken. ⇨ Steifen 1. Stud seit dem 19. Jh.
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21. einen Streifen verdienen = viel verdienen. 1920 ff.
Streifen m \
1. Trunk; großer Schluck Bier. Meint eigentlich das lange und schmale Stück (Tuch-, Papier-, Ackerstreifen); hier bezogen auf die »Pegelstandsänderung« im Glas vor und nach dem Trinken. Stud seit dem 19. Jh.
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2. Film. Meint eigentlich das Filmband. 1920 ff.
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3. Dienstzeit des Bundeswehrsoldaten. ⇨ Maßband. BRD 1970 ff.
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4. ein ganzer Streifen = viel. Versteht sich nach »⇨ Streifen 1«. Stud seit dem 19. Jh.
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5. heißer Streifen = in politischer, moralischer o. ä. Hinsicht gewagter Film. ⇨ Streifen 2. 1960 ff.
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5 a. scharfer Streifen = Pornofilm. ⇨ scharf 4. 1965 ff.
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6. silberner Streifen = Hoffnungsstrahl. ⇨ Silberstreifen. 1924 ff.
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7. mit Streifen = mittelmäßig (als Antwort auf die Frage nach dem Befinden). Parallel zu ⇨ kariert 4. 1910 ff.
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8. davon kann er sich einen Streifen abschneiden = das sollte er sich angelegentlichst merken; das sollte er beherzigen. Streifen = längliches Stück (Kuchen-
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streifen; Streifen Speck). Analog zu »davon kann er sich eine ⇨ Scheibe abschneiden«. 1930 ff.
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9. einen Streifen fahren = schnell fahren. Weiterentwickelt aus »⇨ Streifen 4«. 1950 ff.
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10. einen Streifen haben = a) leicht betrunken sein. Vielleicht auf der Vorstellung vom Streifschuß beruhend. Vgl aber auch »⇨ Streifen 1«. 1920 ff. – b) nicht recht bei Verstand sein. 1920 ff.
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11. jm einen Streifen kommen = jm einen Hochachtungsschluck darbringen. ⇨ Streifen 1. Stud seit dem 19. Jh.
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12. jm einen gehörigen Streifen kommen = jm kräftig zutrinken. Stud seit dem 19. Jh.
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13. einen Streifen mitmachen = viel ertragen müssen. 1940 ff.
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14. jm Streifen nehmen = jn degradieren. Steifen = Dienstgradabzeichen. BSD 1968 ff.
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15. das paßt ihm nicht in den Streifen = das sagt ihm nicht zu. »Streifen« meint entweder den Geländestreifen als Schußfeld (ein Hindernis nimmt die Sicht und vereitelt den Schuß) oder das gestreifte Stoff- oder Krawattenmuster. 1870 ff.
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16. einen seichten Streifen quasseln = Plattheiten äu-
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ßern. 1950 ff.
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17. einen Streifen runterquasseln = langatmig, wortreich, unsinnig reden. 1920 ff.
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18. einen Streifen reden = viel, lange reden. 1900 ff.
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19. sich für jn in Streifen schneiden lassen = sich für jn bedingungslos, bis zum äußersten einsetzen. 1930 ff.
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20. einen bedeutenden (guten) Streifen trinken = viel trinken. ⇨ Steifen 1. Stud seit dem 19. Jh.
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21. einen Streifen verdienen = viel verdienen. 1920 ff.