Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Strang
Strang m \
1. Uhrkette. Diebe unterscheiden zwischen »Stranguhr« (= Uhr an der Kette) und »Banduhr« (= Armbanduhr). Rotw 1900 ff.
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2. vor etw Strang haben = vor etw Angst (Scheu) haben. Geht zurück auf slaw »strach = Angst«, beeinflußt von »bange« (gemäß Mitteilung von Oberstudienrat Veldtrup, Hagen). Im 19. Jh. von russischen oder polnischen Bergleuten eingeschleppt; vorwiegend rhein und westf .
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3. wenn alle Stränge reißen (brechen) = im höchsten Notfall; wenn es kein anderes Mittel mehr gibt. Hergenommen von »Strang = Zuggeschirr«. 1700 ff.
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4. über die Stränge schlagen (hauen) = leichtfertig leben; sich ungestüm gebärden; seine Grenzen überschreiten. Beruht auf der Vorstellung vom übermütigen Pferd, das beim Ausschlagen mit den Hinterbeinen leicht über die Stränge geraten kann. Seit dem späten 16. Jh. Vgl engl »to kick over the traces«.
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5. mit jm am gleichen (an einem) Strang ziehen = mit jm übereinstimmen; denselben Zweck verfolgen wie ein anderer; dieselbe Arbeit verrichten. Hergenommen von Zugtieren, die im selben Geschirr gehen. Etwa seit 1650.
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