Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Strahl
Strahl m \
1. Redefluß. Dem Licht- oder Wasserstrahl nachgebildet. 1830 ff.
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2. fauler Strahl = Schweißfuß. »Strahl« nennt man die keilförmige Hornschicht an der Huf-Unterseite bei Huftieren; durch dauernde Nässe und eindringende Unreinheiten entsteht »Strahlfäule«, die einen schweißfußähnlichen Geruch entwickelt. 1900 ff, ziv und sold .
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3. einen duften Strahl blasen = ausgezeichnet Trompete blasen. Halbw und musikerspr. 1955 ff.
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4. einen Strahl auf der Trompete haben = gut Trompete blasen. Halbw und musikerspr. 1955 ff.
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5. einen satten Strahl auf der Kanne haben = mißreißend trompeten. Satt = voll, vollendet. Kanne 3. Halbw und musikerspr. 1950 ff.
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6. einen Strahl machen = ausgelassen, übermütig sein; sich aufspielen. Strahl 1. 1910 ff.
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7. einen schiefen Strahl landen = a) sich genüßlich betrinken. 1960 ff. – b) ein unredliches Geschäft machen; straffällig werden. 1960 ff.
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8. einen dicken Strahl loslassen = langatmig reden;
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sich aufspielen. Strahl 1. 1840 ff.
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9. einen bedeutenden Strahl reden = sich gewichtig äußern. 1870 ff.
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10. einen gebildeten Strahl reden = viel und anspruchslos reden. Ironie. Berlin 1870 ff.
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11. einen langen Strahl reden (erzählen o. ä.) = eine lange Geschichte erzählen; weitschweifig reden. Seit dem 19. Jh.
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12. einen Strahl in die Ecke stellen = harnen (vom Mann gesagt). strahlen 1. 1920 ff.
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