Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Stock
Stock m \
1. eigensinniger, störrischer Mensch. Er ist steif und starr wie ein Stock. 1500 ff.
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2. Flasche Rotwein für die Runde. Meint vielleicht die Grundlage unter den Nahrungsmitteln oder entstammt engl »stock = Brühe, Suppe«. Gammlerspr. 1962 ff.
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3. schlechteste Note. Wohl weil (Stock-)Schläge zu erwarten sind. 1940 ff.
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4. pl = hagere Beine. 1900 ff.
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5. oberer Stock = Kopf, Gehirn. Stock = Stockwerk. 1900 ff.
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6. wasserdichter Stock = Stockschirm. 1900 ff.
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7. sein siebter Stock ist abgebrannt = er ist nicht recht bei Verstand. Stock = Stockwerk. Schül 1950 ff.
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8. dasitzen (dastehen) wie ein Stock = regungslos sitzen (stehen). 1600 ff.
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9. mit einem weißen Stock davongehen = leer ausgehen; in Elend geraten. Der weiße Stock (oder Stab) war schon im Mittelalter das Zeichen des Elends und der Dürftigkeit (Bettelstab). Der ausgepfändete Bauer, der Haus und Hof verlassen mußte, ging »mit
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einem weißen Stock« davon. 1900 ff, nordd .
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10. etw mit dem Stock fühlen (greifen) können = etw unschwer einsehen. Vom Blinden hergenommen, der mit dem Stock tastet. ⇨ Blinder 5. Seit dem 19. Jh.
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11. am Stock gehen = a) nichts mehr zu essen haben. Stock = Bettelstab. Kriegsgefangenenspr. 1945 ff. (Rußland). – b) mittellos sein; Not leiden. Kriegsgefangenenspr. 1945 ff. – c) krank sein. Man stützt sich auf den Krückstock. Kriegsgefangenenspr. 1945 ff, Rußland.
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12. da gehst du am Stock (Stöckchen)!: Ausdruck der Überraschung. Man ist dermaßen verwundert, daß man nach dem Stock greift, um nicht umzufallen. 1930 ff, vorwiegend schül , stud , arb und sold .
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13. auf den Stock gehen = dem Lehrer die Antwort schuldig bleiben; hartnäckig schweigen. »Stock« hieß früher das Arresthaus. Auch kann der Hieb mit dem Rohrstock gemeint sein. Schül 1900 ff.
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14. einen Stock im Rücken haben = sich nicht verneigen. 1700 ff.
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15. sich steif halten wie ein Stock = sich abweisend verhalten; kein Entgegenkommen zeigen. 1920 ff.
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16. Stock und Hut nehmen = amtsenthoben sein. 1900 ff.
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17. einen Stock verschluckt haben = sich nicht verbeugen; sich steif bewegen; unnachgiebig sein. ⇨ Stock 14. Seit dem 19. Jh.
Stock m \
1. eigensinniger, störrischer Mensch. Er ist steif und starr wie ein Stock. 1500 ff.
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2. Flasche Rotwein für die Runde. Meint vielleicht die Grundlage unter den Nahrungsmitteln oder entstammt engl »stock = Brühe, Suppe«. Gammlerspr. 1962 ff.
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3. schlechteste Note. Wohl weil (Stock-)Schläge zu erwarten sind. 1940 ff.
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4. pl = hagere Beine. 1900 ff.
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5. oberer Stock = Kopf, Gehirn. Stock = Stockwerk. 1900 ff.
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6. wasserdichter Stock = Stockschirm. 1900 ff.
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7. sein siebter Stock ist abgebrannt = er ist nicht recht bei Verstand. Stock = Stockwerk. Schül 1950 ff.
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8. dasitzen (dastehen) wie ein Stock = regungslos sitzen (stehen). 1600 ff.
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9. mit einem weißen Stock davongehen = leer ausgehen; in Elend geraten. Der weiße Stock (oder Stab) war schon im Mittelalter das Zeichen des Elends und der Dürftigkeit (Bettelstab). Der ausgepfändete Bauer, der Haus und Hof verlassen mußte, ging »mit
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einem weißen Stock« davon. 1900 ff, nordd .
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10. etw mit dem Stock fühlen (greifen) können = etw unschwer einsehen. Vom Blinden hergenommen, der mit dem Stock tastet. ⇨ Blinder 5. Seit dem 19. Jh.
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11. am Stock gehen = a) nichts mehr zu essen haben. Stock = Bettelstab. Kriegsgefangenenspr. 1945 ff. (Rußland). – b) mittellos sein; Not leiden. Kriegsgefangenenspr. 1945 ff. – c) krank sein. Man stützt sich auf den Krückstock. Kriegsgefangenenspr. 1945 ff, Rußland.
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12. da gehst du am Stock (Stöckchen)!: Ausdruck der Überraschung. Man ist dermaßen verwundert, daß man nach dem Stock greift, um nicht umzufallen. 1930 ff, vorwiegend schül , stud , arb und sold .
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13. auf den Stock gehen = dem Lehrer die Antwort schuldig bleiben; hartnäckig schweigen. »Stock« hieß früher das Arresthaus. Auch kann der Hieb mit dem Rohrstock gemeint sein. Schül 1900 ff.
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14. einen Stock im Rücken haben = sich nicht verneigen. 1700 ff.
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15. sich steif halten wie ein Stock = sich abweisend verhalten; kein Entgegenkommen zeigen. 1920 ff.
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16. Stock und Hut nehmen = amtsenthoben sein. 1900 ff.
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17. einen Stock verschluckt haben = sich nicht verbeugen; sich steif bewegen; unnachgiebig sein. ⇨ Stock 14. Seit dem 19. Jh.