Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Stelle
Stelle f \
1. sterbliche Stelle = erogene Stelle. Geht zurück auf die Worte »Hier ist die Stelle, wo ich sterblich bin« aus Schillers Drama »Don Carlos« (I 6). 1920 (?) ff, prost .
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2. weiche Stelle = a) schwacher Punkt an der Front. Hergenommen von der weichen Stelle im Obst; hier bezogen auf »weich = ungenügend gesichert«. Sold in beiden Weltkriegen. – b) Schwäche des Menschen gegenüber bestimmten Einflüssen. 1920 ff. – c) in Vorschriften nicht ausreichend festgelegte Maßnahme. 1950 ff.
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3. der Text hat Stellen = der Text enthält anstößige Stellen. Übertragen von den angestoßenen, fleckigen Stellen im Obst. 1920 ff.
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4. eine dünne Stelle haben = an einer falschen Überlegung kranken; einen wichtigen Umstand unberücksichtigt lassen. Übernommen von der dünnen Stelle eines Gewebes oder von der schwachbesetzten oder schwachgesicherten Frontstelle. 1930 ff.
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5. hüpf' auf der Stelle, bis der Tod eintritt: Rat an einen, der sich langweilt BSD 1970 ff (Ausbilderjargon).
————
6. auf der Stelle stehen = keine Fortschritte erzielen. Leitet sich her von der wartenden Menge o. ä. 1950 ff.
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7. auf der Stelle treten = nicht weiterkommen. Stammt aus dem preußischen Exerzierreglement: man tritt auf der Stelle, wenn man auf demselben Fleck die Bewegung des Marschierens macht, um Gleichschritt und Gliedrichtung zu erhalten. 1920 ff.
Stelle f \
1. sterbliche Stelle = erogene Stelle. Geht zurück auf die Worte »Hier ist die Stelle, wo ich sterblich bin« aus Schillers Drama »Don Carlos« (I 6). 1920 (?) ff, prost .
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2. weiche Stelle = a) schwacher Punkt an der Front. Hergenommen von der weichen Stelle im Obst; hier bezogen auf »weich = ungenügend gesichert«. Sold in beiden Weltkriegen. – b) Schwäche des Menschen gegenüber bestimmten Einflüssen. 1920 ff. – c) in Vorschriften nicht ausreichend festgelegte Maßnahme. 1950 ff.
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3. der Text hat Stellen = der Text enthält anstößige Stellen. Übertragen von den angestoßenen, fleckigen Stellen im Obst. 1920 ff.
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4. eine dünne Stelle haben = an einer falschen Überlegung kranken; einen wichtigen Umstand unberücksichtigt lassen. Übernommen von der dünnen Stelle eines Gewebes oder von der schwachbesetzten oder schwachgesicherten Frontstelle. 1930 ff.
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5. hüpf' auf der Stelle, bis der Tod eintritt: Rat an einen, der sich langweilt BSD 1970 ff (Ausbilderjargon).
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6. auf der Stelle stehen = keine Fortschritte erzielen. Leitet sich her von der wartenden Menge o. ä. 1950 ff.
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7. auf der Stelle treten = nicht weiterkommen. Stammt aus dem preußischen Exerzierreglement: man tritt auf der Stelle, wenn man auf demselben Fleck die Bewegung des Marschierens macht, um Gleichschritt und Gliedrichtung zu erhalten. 1920 ff.