Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
stehen
stehen intr \
1. das steht = das ist erfolgversprechend, günstig. Es hat festen Grund und schwankt nicht. 1910 ff.
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2. steht! = a) einverstanden! Auf die Frage »steht das fest?« antwortet man »(es) steht!«. Sold in beiden Weltkriegen; ziv 1950 ff. – b) die Sendung ist fertig aufgenommen. Rundfunkspr. 1930 ff.
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3. auf jn stehen = es auf jn abgesehen haben; auf jn Wert legen; es gut mit jm meinen; sich zu jm bekennen. Hergenommen von der Antenne, die auf einen Sender »steht« (= eingestellt ist). Gegen 1920/30 im Oberd aufgekommen und seit 1950 eine der häufigsten Halbwüchsigenvokabeln im dt Sprachraum.
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4. auf etw stehen = für etw schwärmen; etw bevorzugen. Vgl das Vorhergehende. 1920 ff.
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5. es steht mir bis hier (wobei man auf den Hals oder unterhalb des Mundes zeigt) = ich bin dessen überdrüssig. Anspielung auf Brechreiz. Seit dem 19. Jh. Vgl franz »en avoir jusqu'ici«.
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6. es steht mir bis oben = es widert mich an. Vgl das Vorhergehende. Seit dem 19. Jh.
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7. das steht nicht drin (davon steht nichts drin) = das ist nicht vorgesehen. Drin = im Brief, im Vertrag, im
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Gesetz, in der Zeitung o. ä. 1950 ff, bayr .
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8. damit (davon) steht gar nichts drin = davon kann keine Rede sein. Vgl das Vorhergehende. 1950 ff.
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9. für etw stehen = sich für etw verbürgen. Seit dem 19. Jh.
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10. ihm steht er = sein Penis erigiert. Vgl ⇨ Steher 4. 1900 ff.
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11. etw im stehen abmachen = a) etw schnell, oberflächlich erledigen. Seit dem 19. Jh. – b) eine Freiheitsstrafe ohne Reue verbüßen. 1900 ff.
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12. neben sich stehen = eine Bühnenrolle ohne innerliche Beteiligung spielen (singen). Theaterspr. 1920 ff.
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13. jn stehen lassen = den Läufer überholen; im Wettkampf siegen; davonlaufen. 1925 ff, sportl .
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14. nichts stehen lassen können = diebisch sein. 1900 ff.
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15. mit dem stehen geht's gut, nur mit dem Gehen steht's schlecht: Antwort auf die Frage nach dem Befinden. Wortspielerisch zusammengebastelt aus den Fragen »wie geht's?« und »wie steht's?«. 1920 ff.
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16. stehen üben = Posten stehen. Scherzhaft meint man, auch diese Fertigkeit könne der Soldat nur durch
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Üben erwerben. BSD 1960 ff.
stehen intr \
1. das steht = das ist erfolgversprechend, günstig. Es hat festen Grund und schwankt nicht. 1910 ff.
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2. steht! = a) einverstanden! Auf die Frage »steht das fest?« antwortet man »(es) steht!«. Sold in beiden Weltkriegen; ziv 1950 ff. – b) die Sendung ist fertig aufgenommen. Rundfunkspr. 1930 ff.
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3. auf jn stehen = es auf jn abgesehen haben; auf jn Wert legen; es gut mit jm meinen; sich zu jm bekennen. Hergenommen von der Antenne, die auf einen Sender »steht« (= eingestellt ist). Gegen 1920/30 im Oberd aufgekommen und seit 1950 eine der häufigsten Halbwüchsigenvokabeln im dt Sprachraum.
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4. auf etw stehen = für etw schwärmen; etw bevorzugen. Vgl das Vorhergehende. 1920 ff.
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5. es steht mir bis hier (wobei man auf den Hals oder unterhalb des Mundes zeigt) = ich bin dessen überdrüssig. Anspielung auf Brechreiz. Seit dem 19. Jh. Vgl franz »en avoir jusqu'ici«.
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6. es steht mir bis oben = es widert mich an. Vgl das Vorhergehende. Seit dem 19. Jh.
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7. das steht nicht drin (davon steht nichts drin) = das ist nicht vorgesehen. Drin = im Brief, im Vertrag, im
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Gesetz, in der Zeitung o. ä. 1950 ff, bayr .
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8. damit (davon) steht gar nichts drin = davon kann keine Rede sein. Vgl das Vorhergehende. 1950 ff.
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9. für etw stehen = sich für etw verbürgen. Seit dem 19. Jh.
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10. ihm steht er = sein Penis erigiert. Vgl ⇨ Steher 4. 1900 ff.
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11. etw im stehen abmachen = a) etw schnell, oberflächlich erledigen. Seit dem 19. Jh. – b) eine Freiheitsstrafe ohne Reue verbüßen. 1900 ff.
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12. neben sich stehen = eine Bühnenrolle ohne innerliche Beteiligung spielen (singen). Theaterspr. 1920 ff.
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13. jn stehen lassen = den Läufer überholen; im Wettkampf siegen; davonlaufen. 1925 ff, sportl .
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14. nichts stehen lassen können = diebisch sein. 1900 ff.
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15. mit dem stehen geht's gut, nur mit dem Gehen steht's schlecht: Antwort auf die Frage nach dem Befinden. Wortspielerisch zusammengebastelt aus den Fragen »wie geht's?« und »wie steht's?«. 1920 ff.
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16. stehen üben = Posten stehen. Scherzhaft meint man, auch diese Fertigkeit könne der Soldat nur durch
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Üben erwerben. BSD 1960 ff.