Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Staude
Staude f \
1. Hemd. Vielleicht verkürzt aus veraltetem »Hanfstaude = Hemd«: aus der Bastfaser des Hanfs stellt man Nähgarn, Bindfaden und gröbere Gewebe her. Rotw seit dem frühen 19. Jh.; seit 1870 auch sold .
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2. Strickweste. Kundenspr. 1920 ff.
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3. Kleidung. Bayr und österr ; 1920 ff.
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4. leichtes Mädchen; Prostituierte. Meint eigentlich die krautige Blattpflanze; dadurch analog zu » Pflänzchen«. Österr 1900 ff.
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5. Staude (lange Staude) = großwüchsiger Mensch. Von der hochgewachsenen Blattpflanze auf den Menschen übertragen. Seit dem 19. Jh.
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6. nasse Staude = rasch zu Tränen neigende weibliche Person. Nordd und mitteld , 1900 ff.
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7. trockene Staude = hagere Frau höheren Alters. 1900 ff.
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8. jn aus der Staude hauen = jn niederschlagen. Analog zu »jn aus dem Anzug schlagen«. 1920 ff.
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