Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
stauben
stauben v \
1. tr = jn verjagen; jm die Tür weisen. Der Betreffende soll »sich aus dem Staube machen«. Seit dem 19. Jh., vorwiegend oberd und fränkisch.
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2. tr = etw stehlen. Gemeint ist ursprünglich das Entwenden beim Staubwischen; vgl abstauben. 1900 ff.
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3. hier staubt es = a) hier fehlt es an Getränken. Berlin seit dem späten 19. Jh. – b) hier herrscht Aufregung, Unfriede, lebhaftes Kommen und Gehen. Staub 15. 1900 ff. – c) hier fliegen Granatsplitter o. ä. Anspielung auf den Staub des Schlachtfeldes. Sold in beiden Weltkriegen.
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4. es staubt = es wird gefährlich. 1940 ff, rotw .
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5. gleich staubt es!: Drohrede. Man will dem Betreffenden »den Staub aus der Jacke klopfen«; Staub 13 b. 1950 ff.
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6. jn stauben = jn prügeln. Vgl das Vorhergehende. 1950 ff.
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7. jn stauben = jn im Fahren überholen; jm überlegen sein. abstauben. Österr 1930 ff.
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8. einen stauben = ein Glas Alkohol zu sich nehmen;
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sich betrinken. Man spült den Staub aus der Kehle. 1920 ff.
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9. eine Zigarette (o. ä.) stauben = eine Zigarette rauchen. Man verwandelt sie in staubende Asche. Bayr und Österr , 1900 ff.
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10. intr = mit der Zigarre viel Rauch entwickeln. 1920 ff.
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11. intr = eilig gehen. Die Schuhe wirbeln den Staub auf. 1900 ff.
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