Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Stall
Stall m \
1. Schule, Unterrichtsgebäude; Klassenzimmer. Eigentlich der Raum, in dem Vieh eingestellt wird. Ähnlich eingepfercht empfinden sich die Schüler. 1840 ff.
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2. kleine Wohnung; Zimmer; Daheim. Halbw 1950 ff.
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3. schlechte, dürftige, vor Schmutz starrende Wohnung. Seit dem 19. Jh.
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4. Lokomotiv-, Straßenbahn-, Flugzeugschuppen; Autogarage. 1910 ff.
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5. Kaserne; Baracke; Kasernenstube. Sold seit dem späten 19. Jh. bis heute.
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6. Klublokal. Halbw 1960 ff.
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7. zweifelhaftes Lokal. Wohl gekürzt aus »Sau-, Schweinestall«. 1920 ff.
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8. Abstammung, Elternhaus. Seit dem späten 19. Jh. entwickelt aus der Vorstellung »Gestüt«.
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9. Arbeitsraum, Büro o. ä.; Geschäftsbetrieb. 1920 ff.
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10. Stammeinheit; Kompanie, Zug o. ä. Meint die Behausung einer zusammengehörigen Gruppe. Sold 1900 bis heute.
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10 a. Lager der Betreuer eines Sportlers. 1950 ff.
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11. Schauspieler-Ensemble. Theaterspr. 1900 ff.
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12. Gesamtheit der Prostituierten, die demselben Zuhälter unterstehen. Für ihn ist es das »Gestüt«, und die Prostituierten sind seine »⇨ Pferdchen«. 1920 ff.
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13. Hosenlatz. Aufgefaßt als Stalltür, hinter der sich der »⇨ Bulle« befindet. Seit dem frühen 19. Jh.
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14. ein Stall voller Kinder (ein ganzer Stall voll) = viele Kinder. Übernommen vom Stall des Bauern, dessen Viehbestand sein Reichtum ist, oder vom Kaninchenstall. Seit dem 19. Jh.
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15. bester Stall = hervorragender Körperbau. Vom Reitpferd übertragen. 1900 ff.
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16. guter Stall = achtbares Elternhaus; Abstammung von vornehmer (ehrenwerter) Familie. Meint eigentlich das Gestüt mit hochgezüchteten, rassereinen Pferden. Seit dem späten 19. Jh.
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17. Stall zu, Affe drin!: Redewendung, wenn ein Junggeselle einen Ehepartner gefunden hat. 1955 ff.
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18. einen Stall ausmisten = gründlich Ordnung schaffen; üble Mißstände beseitigen. Übernommen vom Augiasstall der Heraklessage. Vgl ⇨ ausmisten 1. Spätestens seit dem 19. Jh.
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19. jm den Stall austun = jn beim Kartenspiel plündern. Austun = leeren. Kartenspielerspr. seit dem 19. Jh.
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20. in einem guten Stall stehen = a) einen guten Posten haben. Rotw 1920 ff. – b) gute Verpflegung haben. Rotw 1930 ff.
Stall m \
1. Schule, Unterrichtsgebäude; Klassenzimmer. Eigentlich der Raum, in dem Vieh eingestellt wird. Ähnlich eingepfercht empfinden sich die Schüler. 1840 ff.
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2. kleine Wohnung; Zimmer; Daheim. Halbw 1950 ff.
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3. schlechte, dürftige, vor Schmutz starrende Wohnung. Seit dem 19. Jh.
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4. Lokomotiv-, Straßenbahn-, Flugzeugschuppen; Autogarage. 1910 ff.
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5. Kaserne; Baracke; Kasernenstube. Sold seit dem späten 19. Jh. bis heute.
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6. Klublokal. Halbw 1960 ff.
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7. zweifelhaftes Lokal. Wohl gekürzt aus »Sau-, Schweinestall«. 1920 ff.
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8. Abstammung, Elternhaus. Seit dem späten 19. Jh. entwickelt aus der Vorstellung »Gestüt«.
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9. Arbeitsraum, Büro o. ä.; Geschäftsbetrieb. 1920 ff.
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10. Stammeinheit; Kompanie, Zug o. ä. Meint die Behausung einer zusammengehörigen Gruppe. Sold 1900 bis heute.
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10 a. Lager der Betreuer eines Sportlers. 1950 ff.
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11. Schauspieler-Ensemble. Theaterspr. 1900 ff.
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12. Gesamtheit der Prostituierten, die demselben Zuhälter unterstehen. Für ihn ist es das »Gestüt«, und die Prostituierten sind seine »⇨ Pferdchen«. 1920 ff.
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13. Hosenlatz. Aufgefaßt als Stalltür, hinter der sich der »⇨ Bulle« befindet. Seit dem frühen 19. Jh.
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14. ein Stall voller Kinder (ein ganzer Stall voll) = viele Kinder. Übernommen vom Stall des Bauern, dessen Viehbestand sein Reichtum ist, oder vom Kaninchenstall. Seit dem 19. Jh.
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15. bester Stall = hervorragender Körperbau. Vom Reitpferd übertragen. 1900 ff.
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16. guter Stall = achtbares Elternhaus; Abstammung von vornehmer (ehrenwerter) Familie. Meint eigentlich das Gestüt mit hochgezüchteten, rassereinen Pferden. Seit dem späten 19. Jh.
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17. Stall zu, Affe drin!: Redewendung, wenn ein Junggeselle einen Ehepartner gefunden hat. 1955 ff.
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18. einen Stall ausmisten = gründlich Ordnung schaffen; üble Mißstände beseitigen. Übernommen vom Augiasstall der Heraklessage. Vgl ⇨ ausmisten 1. Spätestens seit dem 19. Jh.
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19. jm den Stall austun = jn beim Kartenspiel plündern. Austun = leeren. Kartenspielerspr. seit dem 19. Jh.
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20. in einem guten Stall stehen = a) einen guten Posten haben. Rotw 1920 ff. – b) gute Verpflegung haben. Rotw 1930 ff.