Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Staat
Staat m \
1. Putz, Pracht; Stattlichkeit; beste Kleidung. »Staat« bezeichnete anfangs den gesellschaftlichen Stand, dann auch den Vermögensstand. Daraus entwickelte sich der Begriff »kostspieliger Lebensunterhalt« und »äußerliche Ansehnlichkeit«. 1700 ff.
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2. alles an den Staat hängen = sein Geld für Kleider ausgeben; auf elegantes Äußeres bedacht sein. Seit dem 19. Jh.
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3. Staat machen = sich festlich kleiden. Seit dem 18. Jh.
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4. mit etw Staat machen = mit etw prunken. Seit dem 18. Jh.
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5. mit etw (jm) keinen Staat machen können = mit etw kein Aufsehen erregen können; mit jm keine Ehre einlegen. 1700 ff. Vgl franz »faire état de quelqu'un« und ital »fare gran stato«.
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6. es ist ein Staat (daß es ein Staat ist) = es ist überaus prunkvoll, herrlich anzusehen; es macht einen großartigen Eindruck. Seit dem 19. Jh.
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7. das ist ein wahrer Staat = das ist überaus prächtig, wohlgelungen. Seit dem 19. Jh.
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8. im Staat sein = gut, elegant, vorschriftsmäßig gekleidet sein. Staat 1. Seit dem 19. Jh.
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9. das ist nur zum Staat = das dient nur zu prunkvoller Ausschmückung; das soll nur großartig wirken. Seit dem 19. Jh.
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10. sich in Staat werfen (schmeißen) = sich festlich kleiden. Seit dem 18. Jh.
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