Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
spucken
spucken intr \
1. schimpfen; wütend sein; sich heftig ärgern. Jede Hervorbringung des Menschen, vor allem die aus dem Mund, dient zur Bezeichnung groben Anherrschens. Hier vielleicht vom Fauchen der Katzen übertragen. 1840 ff.
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2. sich über jn gehässig äußern. 1950 ff.
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3. ein Geständnis ablegen. 1920 ff.
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4. spuck' nicht, Alter!; Redewendung, mit der man Erwachsene zu reizen sucht. Hamburg 1967 ff, Rockerspr.
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5. dann spuckt es = dann gibt es eine erregte Auseinandersetzung; dann gibt es Prügel, Rügen o. ä. 1900 ff.
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6. sich erbrechen. Hehlwort. 1920 ff.
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7. sich ekeln. Vgl Spucke 2. 1920 ff.
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8. schießen, feuern. Man speit Feuer. Sold in beiden Weltkriegen.
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9. wohin man spuckt = überall. Gehört dem späten 19. Jh. an und steht im Zusammenhang mit den Spucknäpfen, die man damals in öffentlichen Gebäuden reichlich aufstellte.
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10. auf etw spucken = etw gründlich verachten. 1900 ff.
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11. (Geld) spucken = Geld hergeben, ausgeben. Seit dem frühen 19. Jh.
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12. ich spucke nicht ins Bier = ich trinke gern Bier. Vgl spucken 10. 1920 ff.
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13. der Motor spuckt = der Motor arbeitet unregelmäßig. Seit dem ausgehenden 19. Jh.
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