Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Spitze
Spitze f \
1. hervorragender Könner. Der Sportsprache entlehnt im Sinne von »Bester im Wettrennen«; »Spitzenkönner«. 1920 ff.
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2. Note »sehr gut«. Schül 1930 ff.
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3. kameradschaftlicher Mann. 1930 ff.
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4. prahlender Schüler. Er spielt sich als Spitzenkönner auf. Sächs 1900 ff.
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5. Sieben der Trumpfkarte. Ist sie auch die niedrigste Karte, ist sie doch »spitz« genug, um einen »Stich« zu machen. Auch ist sie gewissermaßen die Spitze eines Eisbergs. Kartenspielerspr. 1920 ff.
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6. absolute Spitze = das Allerbeste; Spitzenkönner. Absolut = unüberbietbar. ⇨ Spitze 1. 1840 ff (Mendelssohn-Bartholdy).
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7. einsame Spitze = Unüberbietbarkeit; Hauptkönner. 1950 ff.
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8. halbe Spitze = unvollkommene Leistung. Gegen 1920 in der Theatersprache aufgekommen, wohl mit Bezug auf eine Tänzerin, die bei niedrigen Eintrittspreisen nicht ihr volles Leistungsvermögen entfaltet. Sold 1935 ff.
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8 a. irre Spitze = Hervorragendes. ⇨ irr 1. 1970 ff, Jug .
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9. untere Spitze = die Klassenschlechtesten. Schül 1960 ff.
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10. einer Sache die Spitze abbrechen = der sicheren Wirkung einer Sache zuvorkommen. Der Fechtersprache entlehnt: der Degen, dessen Spitze abgebrochen ist, ist zum Kampf unbrauchbar. 1800 ff. (3. 1. 1862 Mörike).
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11. Spitzen abschießen = anzügliche, treffsichere Bemerkungen machen. Spitze = spitzige Rede = verletzende Rede. 1950 ff.
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12. das hat keine sittliche Spitze = das nutzt nichts; das ist zwecklos. Bezieht sich eigentlich auf eine moralische Nutzanwendung. Sinnverwandt mit franz »pointe«. Berlin 1900 ff.
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13. du kannst dir deine Spitzen an die eigene Hose (Buxe) nähen = die Sticheleien auf uns beziehe getrost auf dich selber! Wortspielerei mit »Spitze = Anzüglichkeit« und »Spitze = Borte«. Hamburg 1930 ff.
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14. das (er) ist Spitze = das (er) ist hervorragend, unübertrefflich. 1920 ff; vorwiegend seit 1950, halbw . Sehr volkstümlich durch die ZDF-Sendung »Dalli- dalli«.
————
15. etw auf die Spitze treiben = die äußerste Entscheidung anstreben. Spitze = Schwertspitze: eigentlich will man es zum offenen Kampf kommen lassen. 1800 ff.
Spitze f \
1. hervorragender Könner. Der Sportsprache entlehnt im Sinne von »Bester im Wettrennen«; »Spitzenkönner«. 1920 ff.
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2. Note »sehr gut«. Schül 1930 ff.
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3. kameradschaftlicher Mann. 1930 ff.
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4. prahlender Schüler. Er spielt sich als Spitzenkönner auf. Sächs 1900 ff.
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5. Sieben der Trumpfkarte. Ist sie auch die niedrigste Karte, ist sie doch »spitz« genug, um einen »Stich« zu machen. Auch ist sie gewissermaßen die Spitze eines Eisbergs. Kartenspielerspr. 1920 ff.
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6. absolute Spitze = das Allerbeste; Spitzenkönner. Absolut = unüberbietbar. ⇨ Spitze 1. 1840 ff (Mendelssohn-Bartholdy).
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7. einsame Spitze = Unüberbietbarkeit; Hauptkönner. 1950 ff.
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8. halbe Spitze = unvollkommene Leistung. Gegen 1920 in der Theatersprache aufgekommen, wohl mit Bezug auf eine Tänzerin, die bei niedrigen Eintrittspreisen nicht ihr volles Leistungsvermögen entfaltet. Sold 1935 ff.
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8 a. irre Spitze = Hervorragendes. ⇨ irr 1. 1970 ff, Jug .
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9. untere Spitze = die Klassenschlechtesten. Schül 1960 ff.
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10. einer Sache die Spitze abbrechen = der sicheren Wirkung einer Sache zuvorkommen. Der Fechtersprache entlehnt: der Degen, dessen Spitze abgebrochen ist, ist zum Kampf unbrauchbar. 1800 ff. (3. 1. 1862 Mörike).
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11. Spitzen abschießen = anzügliche, treffsichere Bemerkungen machen. Spitze = spitzige Rede = verletzende Rede. 1950 ff.
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12. das hat keine sittliche Spitze = das nutzt nichts; das ist zwecklos. Bezieht sich eigentlich auf eine moralische Nutzanwendung. Sinnverwandt mit franz »pointe«. Berlin 1900 ff.
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13. du kannst dir deine Spitzen an die eigene Hose (Buxe) nähen = die Sticheleien auf uns beziehe getrost auf dich selber! Wortspielerei mit »Spitze = Anzüglichkeit« und »Spitze = Borte«. Hamburg 1930 ff.
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14. das (er) ist Spitze = das (er) ist hervorragend, unübertrefflich. 1920 ff; vorwiegend seit 1950, halbw . Sehr volkstümlich durch die ZDF-Sendung »Dalli- dalli«.
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15. etw auf die Spitze treiben = die äußerste Entscheidung anstreben. Spitze = Schwertspitze: eigentlich will man es zum offenen Kampf kommen lassen. 1800 ff.