Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Span
Span m \
1. Hader, Groll, Uneinigkeit; Streit; Streitgegenstand. Gehört zu mhd »span = Spannung, Zerwürfnis«. Seit dem 14. Jh., vorwiegend oberd .
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2. Torheit, Unvernunft. Analog zu » Nagel 10«. Seit dem 19. Jh.
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3. Streichholz. Meint eigentlich den Holzspan zum Anzünden von Feuer; Kienspan, Fidibus. 1960 ff, BSD .
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4. Zigarette. Spangerl. Österr 1900 ff, stud , schül , rotw und arbeiterspr.
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5. sich einen Span anheizen = sich eine Zigarette anzünden. Sold 1935 ff.
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6. zieh dir keinen Span ein! = bilde dir nichts ein! sei nicht dünkelhaft! Vgl » Nagel 10«. Vgl rhein »haut nicht zu hoch, dann springt euch kein Span ins Auge = seid nicht hochmütig«. 1900 ff.
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7. es gibt Späne = es gibt Prügel. Span = Kerbholz = Prügelstock. Seit dem 19. Jh.
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8. Späne haben = Geld haben. Fußt auf »Span = Kerbholz zur Abrechnung« (vgl Kerbholz); daraus weiterentwickelt zu »Geldforderung« und weiter zu
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»Geld«. Seit dem 19. Jh.
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9. Späne im Kopf haben = dünkelhaft, dumm sein. Nagel 10. Seit dem 19. Jh.
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10. mit jm einen Span haben = mit jm eine Sache noch auszumachen haben. Versteht sich entweder nach » Span 1« oder meint über die Gleichsetzung »Span = Kerbholz« die Geldschuld. 1400 ff.
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11. Späne machen = Umstände machen; Widerworte geben; Widerstand leisten. Meint entweder »Span = Uneinigkeit« oder leitet sich her von dem Span, der sich bei der Holzbearbeitung hochstellt und leicht Verletzungen verursacht. Vgl Span 6. Seit dem 19. Jh., mitteld und Berlin.
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12. mit jm über dem Span sein = mit jm entzweit sein. Seit dem 19. Jh.
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