Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
sitzenbleiben
sitzenbleiben intr \
1. keinen Mann zum Heiraten finden; nicht geheiratet werden. Übernommen vom Ausbleiben des Tänzers. Vgl sitzen 12 b. 1600 ff.
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2. mit einem unehelichen Kind nicht geheiratet werden; als verlassene Geschwängerte keinen Mann finden. sitzen 12 a. 1600 ff.
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3. nicht zum Tanz aufgefordert werden. sitzen 12 b. 1600 ff.
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4. in der Schule nicht versetzt werden. Analog zu » backenbleiben« oder » klebenbleiben«: der Teig, der nicht »geht« (= aufgeht), bleibt sitzen. 1800 ff.
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5. mit Nachsitzen bestraft werden. Seit dem 19. Jh.
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6. auf (mit) etw sitzenbleiben = für eine Ware keinen Abnehmer finden. Hergenommen von der Marktfrau, die neben ihrer Ware sitzt und auf Käufer wartet. Seit dem 14. Jh.
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