Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Sinn
Sinn m \
1. Sinn der Übung = Zweck des Vorgehens. 1930 ff.
\
2. sechster Sinn = a) Geschlechtstrieb. Die Zahl der Sinne wird hier um einen erweitert unter Einfluß des sechsten Gebots der Bibel. 1800 ff. – b) Unsinn. 1910 ff. – c) sicheres Ahnungsvermögen. Seit dem 19. Jh. – d) mütterliche Witterung für zusagende Schwiegersöhne. Seit dem 19. Jh. – e) Eigensinn. 1920 ff.
\
3. sexter Sinn = Geschlechtstrieb. Nach »Sex« gebildet. 1955 ff.
\
4. siebter Sinn = Unsinn. 1910 ff.
\
5. einen Sinn zuviel (zu wenig) haben = sehr klug (sehr dumm) sein. 1910 ff.
\
6. welch Sinn ist deiner weisen Rede Inhalt? = was meinst du? drück' dich verständlicher aus! Nachahmung von »was ist der langen Rede kurzer Sinn?« aus Schillers Drama »Die Piccolomini« (1800). Schül 1955 ff.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Sinn