Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Sessel
Sessel m \
1. Note »Genügend« (vier). Das Zahlzeichen 4 ähnelt einem Sessel. 1950 ff, schül .
\
2. Sessel mot. = Kabinenroller. Aufgefaßt als motorisierter Lehnstuhl. 1959 ff, Berlin.
\
3. den Sessel drücken = Beamter sein. Österr 1950 ff.
\
4. nicht alle Sessel im Stübchen haben = nicht recht bei Verstand sein. 1920 ff.
\
5. jn aus dem Sessel heben = jds Amtsenthebung betreiben. 1950 ff.
\
6. am Sessel kleben = seine Amtsstellung möglichst lange zu behalten suchen; keine andere Tätigkeit ins Auge fassen. Vgl Stuhl 16. 1920 ff.
\
7. das reißt (hebt, haut) mich aus (von) dem Sessel = das regt mich auf; das begeistert mich, raubt mir die Fassung. Vor Erregung springt man aus dem Sessel auf. Vgl Stuhl 13 und 21. 1920 ff.
\
8. am Sessel sägen = jn aus der Amtsstellung zu verdrängen suchen. Vgl Stuhl 23. 1920 ff.
\
9. zwischen zwei Sesseln sitzen = mit zwei Plänen (o. ä.) scheitern; eine unsichere Verbindung gelöst und keine sichere gefunden haben. Stuhl 28. 1500 ff.
————
10. sein Sessel wackelt = der Amtsposten ist ihm nicht länger sicher. Vgl Stuhl 32. 1920 ff.
\
11. jds Sessel wackeln lassen = jds weitere Amtstätigkeit in Frage stellen. 1950 ff.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Sessel