Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Sense
Sense f \
1. Seitengewehr; Hiebwaffe. Verglichen mit dem langstieligen Mähwerkzeug. Sold seit dem späten 19. Jh. bis 1945.
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2. Sense (dann ist Sense)! = Schluß! Aus! Irrtum! Unsinn! aufhören! Formuliert vielleicht die Gebärde der Ablehnung und Abweisung, indem man den Arm rasch seitwärts bewegt wie beim Mähen von Hand; oder Schnitterzuruf, die Sense wegzulegen, also die Arbeit einzustellen; oder verkürzt aus »geh aus der Sense!« im Sinne von »geh zur Seite, damit ich dich nicht mit der Sense schneide!«. Kinder rufen beim Rodeln »Sense!« im Sinne von »Bahn frei!«. Seit dem späten 19. Jh., vor allem schül , stud und sold , auch arbeiterspr.
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3. Entlassung mit Ablauf der Dienstzeit. BSD 1965 ff.
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4. Zapfenstreich. BSD 1965 ff.
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5. alte Sense = energieloser Mensch; Versager. Er ist unbrauchbar wie eine abgenutzte Sense. 1910 ff.
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6. scharf wie sieben Sensen = sehr sinnlich veranlagt. scharf 4. 1960 ff.
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7. eine wüste Sense übers Parkett hauen = a) ungestüm tanzen. Es erinnert an ein ungestümes Mähen mit weit ausholenden Schwüngen. 1950 ff. – b) ausschweifend leben. Vom Vorhergehenden verallgemeinert. 1950 ff.
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8. Sense machen = a) Schluß machen; das Handwerkszeug beim Arbeitsende niederlegen. Sense 2. 1939 ff. – b) verloren, tot sein. 1939 ff.
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9. jn mit der Sense rasieren = a) jn kräftig übertölpeln. Verstärkung von » rasieren 6«. 1910 ff. – b) jn mit einer Hiebwaffe verwunden. Sense 1. Sold 1939 ff. – c) jm übel mitspielen. Sold 1939 ff.
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10. seine Oma ist mit der Sense rasiert = er ist nicht ganz bei Verstand. Schül 1950 ff.
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11. Sense sein = tot sein. Sold 1939 ff.
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