Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Senf
Senf m \
1. Meinungsäußerung; lange Rede. Übertragen von der mehr oder weniger gelängten Senfbrühe zu einem Fleischoder Eiergericht. 1700 ff.
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2. Kot. Wegen der Ähnlichkeit der Farbe und der Konsistenz. 1900 ff.
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3. Lüge. Gehört zu der volkstümlichen Vorstellung, wonach Lügen und »Bescheißen« identisch sind. 1900 ff.
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4. Rauschgift. Entweder weil es besänftigt (⇨ besenftigen) oder weil Rauschgift Wahnvorstellungen erzeugt, die mit Lügen gleichzusetzen sind. Halbw 1960 ff.
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5. alter Senf = altbekanntes Geschwätz; überfällige Argumente. 1900 ff.
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6. langer Senf = langes Geschwätz. 1700 ff.
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7. scharf wie Senf = a) in Dingen der militärischen Ausbildung überaus streng. Scharf = beißend. 1900 ff. – b) streng, unerbittlich, rücksichtslos. 1930 ff.
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8. in Senf kann man seine Schwiegermutter essen = Senf mildert manches oder macht es schmackhaft.
————
1920 ff.
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9. seinen Senf zu etw geben (dreingeben) = seine Ansicht zu etw äußern (meist: überflüssigerweise). Meint eigentlich »Speisen durch Senf würzen«; von da übertragen auf entbehrliche Zutaten (zur Unterhaltung). ⇨ Senf 1. 1700 ff.
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10. nicht mit Senf zu genießen sein = sehr mißgestimmt sein. ⇨ Senf 8. 1920 ff, Berlin.
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11. seinen Senf kriegen = zurechtgewiesen werden. »Senf« als Meinungsäußerung meint hier vor allem die Standrede. 1910 ff.
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12. einen langen Senf über etw machen = sich über eine Sache weitschweifig äußern. ⇨ Senf 1. 1700 ff.
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13. das paßt wie Senf auf Sahneschnitten = das paßt überhaupt nicht zusammen. 1960 ff.
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14. Senf reden = törichte Ansichten äußern. ⇨ Senf 9. 1900 ff.
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15. Senf verzapfen = Unsinn schwätzen. 1900 ff.
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16. seinen Senf weghaben = grob behandelt worden sein; eine Zurechtweisung entgegengenommen haben. ⇨ Senf 11. 1910 ff.
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17. er schwätzt sich einen Senf zusammen = er redet wortreich über Belangloses. 1900 ff.
Senf m \
1. Meinungsäußerung; lange Rede. Übertragen von der mehr oder weniger gelängten Senfbrühe zu einem Fleischoder Eiergericht. 1700 ff.
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2. Kot. Wegen der Ähnlichkeit der Farbe und der Konsistenz. 1900 ff.
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3. Lüge. Gehört zu der volkstümlichen Vorstellung, wonach Lügen und »Bescheißen« identisch sind. 1900 ff.
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4. Rauschgift. Entweder weil es besänftigt (⇨ besenftigen) oder weil Rauschgift Wahnvorstellungen erzeugt, die mit Lügen gleichzusetzen sind. Halbw 1960 ff.
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5. alter Senf = altbekanntes Geschwätz; überfällige Argumente. 1900 ff.
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6. langer Senf = langes Geschwätz. 1700 ff.
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7. scharf wie Senf = a) in Dingen der militärischen Ausbildung überaus streng. Scharf = beißend. 1900 ff. – b) streng, unerbittlich, rücksichtslos. 1930 ff.
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8. in Senf kann man seine Schwiegermutter essen = Senf mildert manches oder macht es schmackhaft.
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1920 ff.
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9. seinen Senf zu etw geben (dreingeben) = seine Ansicht zu etw äußern (meist: überflüssigerweise). Meint eigentlich »Speisen durch Senf würzen«; von da übertragen auf entbehrliche Zutaten (zur Unterhaltung). ⇨ Senf 1. 1700 ff.
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10. nicht mit Senf zu genießen sein = sehr mißgestimmt sein. ⇨ Senf 8. 1920 ff, Berlin.
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11. seinen Senf kriegen = zurechtgewiesen werden. »Senf« als Meinungsäußerung meint hier vor allem die Standrede. 1910 ff.
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12. einen langen Senf über etw machen = sich über eine Sache weitschweifig äußern. ⇨ Senf 1. 1700 ff.
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13. das paßt wie Senf auf Sahneschnitten = das paßt überhaupt nicht zusammen. 1960 ff.
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14. Senf reden = törichte Ansichten äußern. ⇨ Senf 9. 1900 ff.
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15. Senf verzapfen = Unsinn schwätzen. 1900 ff.
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16. seinen Senf weghaben = grob behandelt worden sein; eine Zurechtweisung entgegengenommen haben. ⇨ Senf 11. 1910 ff.
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17. er schwätzt sich einen Senf zusammen = er redet wortreich über Belangloses. 1900 ff.