Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Seelenverkäufer
Seelenverkäufer m \
1. Sklavenhändler; Matrosenwerber; Auswanderungsagent. Geht wahrscheinlich auf ein ndl Muster zurück. Seit dem ausgehenden 17. Jh.
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2. Reeder, der seine Passagiere nicht vorschriftsmäßig befördert. Seit dem 19. Jh.
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3. altes, nicht bestriebssicheres Schiff. Auswanderer im 19. Jh. mußten aus geldlichen Gründen meist schlechte Schiffe benutzen, stets mit der Gefahr vor Augen, unterzugehen: sie verkauften gewissermaßen ihre Seele für die Überfahrt. Oder der Reeder hat den Schiffbruch vorgesehen, um die Versicherungssumme einzustreichen; d. h. er hat die Seelen von Mannschaft und Passagieren an die Versicherungsgesellschaft verkauft. 1850 ff.
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3 a. alter, nicht betriebssicherer Omnibus. 1940 ff.
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4. Anwerber (Vermittler, Vermieter) von Arbeitskräften. 1900 ff.
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5. ungestümes Pferd. Seit dem 19. Jh.
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6. Charterflugzeug, das wegen schlechter Wartung abstürzt. 1965 ff.
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7. Geistlicher. 1950 ff.
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