Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Schweinehund
Schweinehund (Schweinhund ) m \
1. unflätiger, niederträchtiger Mann. Verstärkung von »Hund«. Seit dem 18. Jh.
\
2. innerer Schweinehund = Angst vor dem eigenen Mut; Mangel an Selbstbewußtsein; feige, energielose Gesinnung; Mangel an »gesundem Volksempfinden« (1933-1945); Nachgiebigkeit gegenüber Süchten und Lüsten; heimliche Freude an Pornografie. Im Ersten Welfkrieg aufgekommen; von den Nationalsozialisten aufgegriffen; 1932 von Dr. Kurt Schumacher in einer Reichstagsrede gegen Dr. Joseph Goebbels verwendet.
\
3. mieser Schweinehund = unzuverlässiger, charakterloser Mann. mies. 1930 ff.
\
4. den inneren Schweinehund kleinkriegen (unterkriegen, überwinden, bekämpfen, besiegen o. ä.) = die selbstsüchtigen, kleingeistigen, nicht-idealistischen Gefühle zähmen. 1914 ff.
\
5. dem inneren Schweinehund einen Tritt geben = kleinliches Wesen, Selbstsucht o. ä. ablegen. 1933 ff.
\
6. jm einen Schweinehund machen = jn heftig schelten. Stud 1970 ff.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Schweinehund