Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Schütze
Schütze m \
1. Spieler, der einen Tortreffer erzielt hat. Gehört zur Vorstellung »⇨ Schuß 9«. Sportl 1950 ff; vermutlich älter. Vgl engl »shooter«.
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2. Schütze Arsch = Soldat ohne Rang. »Arsch« ist hier entehrend als Familienname aufgefaßt zur Kennzeichnung der Bedeutungslosigkeit. Vielleicht Weiterentwicklung des für 1840 in Berlin gebuchten »Hans Arsch« im Sinne von »einer, der ohne Einfluß ist«. Sold 1939 bis heute.
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3. Schütze Arsch im dritten (letzten) Glied = unterster Mannschaftsdienstgrad. Im dritten Glied (bei der Aufstellung die hintere Reihe) standen diejenigen Soldaten, die befürchten ließen, daß durch sie der Vorgesetzte eine schlechte Meinung über die ganze Mannschaft bekommen werde. Sold 1939 bis heute.
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4. Schütze Arsch mit der Ölkanne = Schütze bei der Technischen Truppe. BSD 1965 ff.
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5. Schütze Hülsensack = schlechter Schütze; dummer Soldat. Er sammelt die leergeschossenen Hülsen auf. Sold 1939 bis heute.
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6. Schütze Kuchenzahn = Soldat ohne Rang. »Kuchenzahn« als »Gelüsten nach Kuchen« spielt auf ver-
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wöhnte Lebensweise an und läßt vermuten, daß der Betreffende sich noch nicht an die Härte des Dienstes gewöhnt hat. Sold 1939 ff.
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7. Schütze Nervenklau = Soldat, der durch törichtes Verhalten, Unbeholfenheit usw. andere nervös macht. ⇨ Nervenklau. Sold 1939 ff.
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8. Schütze Nieselpriem = Soldat ohne Rang. ⇨ Nieselpriem. Sold 1939 ff.
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9. Schütze Piesepampel = unbedeutender Soldat. ⇨ Piesepampel. Sold 1939 ff.
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10. Schütze Pumpelmus = Soldat ohne Rang. »Pumpel« ist der beleibte, untersetzte Mensch, auch der langsame Mensch; spielt hier wohl zugleich an auf laut abgehende Darmwinde (pumpeln = ein dumpfes Geräusch hervorrufen). Das Wort kann auch aus »Pampelmus« entstellt sein, wobei »pampeln« soviel wie »schlottern« meint und »Mus« einen Brei oder Pudding bezeichnet. Hieraus ergäbe sich die Vorstellung »Wackelpudding« im Sinne eines schlaffen, energielosen (vor Angst zitternden) Menschen. Sold 1939 ff.
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11. Schütze Schließmuskel = unterster Mannschaftsdienstgrad. Anspielung auf Ängstlichkeit (der Schließmuskel des Afters versagt). BSD 1960 ff.
Schütze m \
1. Spieler, der einen Tortreffer erzielt hat. Gehört zur Vorstellung »⇨ Schuß 9«. Sportl 1950 ff; vermutlich älter. Vgl engl »shooter«.
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2. Schütze Arsch = Soldat ohne Rang. »Arsch« ist hier entehrend als Familienname aufgefaßt zur Kennzeichnung der Bedeutungslosigkeit. Vielleicht Weiterentwicklung des für 1840 in Berlin gebuchten »Hans Arsch« im Sinne von »einer, der ohne Einfluß ist«. Sold 1939 bis heute.
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3. Schütze Arsch im dritten (letzten) Glied = unterster Mannschaftsdienstgrad. Im dritten Glied (bei der Aufstellung die hintere Reihe) standen diejenigen Soldaten, die befürchten ließen, daß durch sie der Vorgesetzte eine schlechte Meinung über die ganze Mannschaft bekommen werde. Sold 1939 bis heute.
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4. Schütze Arsch mit der Ölkanne = Schütze bei der Technischen Truppe. BSD 1965 ff.
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5. Schütze Hülsensack = schlechter Schütze; dummer Soldat. Er sammelt die leergeschossenen Hülsen auf. Sold 1939 bis heute.
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6. Schütze Kuchenzahn = Soldat ohne Rang. »Kuchenzahn« als »Gelüsten nach Kuchen« spielt auf ver-
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wöhnte Lebensweise an und läßt vermuten, daß der Betreffende sich noch nicht an die Härte des Dienstes gewöhnt hat. Sold 1939 ff.
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7. Schütze Nervenklau = Soldat, der durch törichtes Verhalten, Unbeholfenheit usw. andere nervös macht. ⇨ Nervenklau. Sold 1939 ff.
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8. Schütze Nieselpriem = Soldat ohne Rang. ⇨ Nieselpriem. Sold 1939 ff.
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9. Schütze Piesepampel = unbedeutender Soldat. ⇨ Piesepampel. Sold 1939 ff.
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10. Schütze Pumpelmus = Soldat ohne Rang. »Pumpel« ist der beleibte, untersetzte Mensch, auch der langsame Mensch; spielt hier wohl zugleich an auf laut abgehende Darmwinde (pumpeln = ein dumpfes Geräusch hervorrufen). Das Wort kann auch aus »Pampelmus« entstellt sein, wobei »pampeln« soviel wie »schlottern« meint und »Mus« einen Brei oder Pudding bezeichnet. Hieraus ergäbe sich die Vorstellung »Wackelpudding« im Sinne eines schlaffen, energielosen (vor Angst zitternden) Menschen. Sold 1939 ff.
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11. Schütze Schließmuskel = unterster Mannschaftsdienstgrad. Anspielung auf Ängstlichkeit (der Schließmuskel des Afters versagt). BSD 1960 ff.