Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Schraube
Schraube f \
1. Frau (abf ). Meist in der Verbindung »alte, (olle) Schraube«. Fußt wahrscheinlich auf der Vorstellung der ausgeleierten Schraube. Etwa seit 1820/30.
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2. Jugenderzieherin (abf ). Sie ist wohl ältlich oder von unsympathischen Wesen. Schül 1950 ff.
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3. sportliche Niederlage in Mannschaftswettkämpfen. Gehört zu »schrauben = überfordern«. Österr 1920 ff.
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4. Schraube ohne Ende = a) Vorgang, dessen Abschluß sich immer weiter hinausschiebt. Meint eigentlich den mit einem Schraubengewinde versehenen Zylinderschaft, der durch seine Drehung ein Zahnrad in stete Umdrehung bringt. Technisches Sinnbild einer endlosen Sache. 1870 ff. – b) sehr großwüchsige Frau. ⇨ Schraube 1. Halbw 1950 ff, Berlin.
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5. dolle (tolle) Schraube = verrückter, übermütiger, leichtlebiger Mensch. »Doll« ist eine Schraube, die keinen Halt hat. 1870 ff.
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6. hoffnungslose Schraube = ältliche Frau ohne Heiratsaussichten. 1900 ff.
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7. kleine Schraube = Mensch, der nur Gelegenheitsdiebstähle ausführt und sich auch mit geringwertiger Beute begnügt. ⇨ schrauben. 1945 ff.
————
8. rostige Schraube = verwelkte Frau. 1920 ff.
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9. verdrehte Schraube = Frau mit verstiegenen Ansprüchen; Frau mit wunderlichen Angewohnheiten. ⇨ verdreht. 1840 ff.
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10. die Schraube andrehen (anziehen) = rücksichtslos gegen jn vorgehen; jm arg zusetzen; ein scharfes Verhör abhalten. Lange bewahrte Erinnerung an die Daumen- und Beinschraube der mittelalterlichen Folter. 1900 ff.
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11. ihm (bei ihm) fehlt eine Schraube = er ist nicht recht bei Verstand. Beruht auf der weitverbreiteten Vorstellung vom Gehirn als einem uhrwerkähnlichen Mechanismus. 1900 ff.
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12. bei ihm ist eine Schraube los (bei ihm hat sich eine Schraube gelockert; bei ihm ist eine Schraube locker; er hat eine Schraube locker) = er redet Unsinn. Vgl das Vorhergehende. Seit dem 19. Jh.
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13. auf Schrauben stellen = a) sich vorsichtig ausdrücken; zweideutige Ausdrücke verwenden. Man stellt eine Briefwaage, ein physikalisches Gerät o. ä. auf Schrauben, indem man mit äußerster Vorsicht die Waagerechte einstellt. 1500 ff. – b) sehr strenge Maßnahmen ergreifen; strenge Maßstäbe anlegen. Seit dem 19. Jh.
Schraube f \
1. Frau (abf ). Meist in der Verbindung »alte, (olle) Schraube«. Fußt wahrscheinlich auf der Vorstellung der ausgeleierten Schraube. Etwa seit 1820/30.
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2. Jugenderzieherin (abf ). Sie ist wohl ältlich oder von unsympathischen Wesen. Schül 1950 ff.
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3. sportliche Niederlage in Mannschaftswettkämpfen. Gehört zu »schrauben = überfordern«. Österr 1920 ff.
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4. Schraube ohne Ende = a) Vorgang, dessen Abschluß sich immer weiter hinausschiebt. Meint eigentlich den mit einem Schraubengewinde versehenen Zylinderschaft, der durch seine Drehung ein Zahnrad in stete Umdrehung bringt. Technisches Sinnbild einer endlosen Sache. 1870 ff. – b) sehr großwüchsige Frau. ⇨ Schraube 1. Halbw 1950 ff, Berlin.
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5. dolle (tolle) Schraube = verrückter, übermütiger, leichtlebiger Mensch. »Doll« ist eine Schraube, die keinen Halt hat. 1870 ff.
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6. hoffnungslose Schraube = ältliche Frau ohne Heiratsaussichten. 1900 ff.
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7. kleine Schraube = Mensch, der nur Gelegenheitsdiebstähle ausführt und sich auch mit geringwertiger Beute begnügt. ⇨ schrauben. 1945 ff.
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8. rostige Schraube = verwelkte Frau. 1920 ff.
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9. verdrehte Schraube = Frau mit verstiegenen Ansprüchen; Frau mit wunderlichen Angewohnheiten. ⇨ verdreht. 1840 ff.
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10. die Schraube andrehen (anziehen) = rücksichtslos gegen jn vorgehen; jm arg zusetzen; ein scharfes Verhör abhalten. Lange bewahrte Erinnerung an die Daumen- und Beinschraube der mittelalterlichen Folter. 1900 ff.
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11. ihm (bei ihm) fehlt eine Schraube = er ist nicht recht bei Verstand. Beruht auf der weitverbreiteten Vorstellung vom Gehirn als einem uhrwerkähnlichen Mechanismus. 1900 ff.
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12. bei ihm ist eine Schraube los (bei ihm hat sich eine Schraube gelockert; bei ihm ist eine Schraube locker; er hat eine Schraube locker) = er redet Unsinn. Vgl das Vorhergehende. Seit dem 19. Jh.
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13. auf Schrauben stellen = a) sich vorsichtig ausdrücken; zweideutige Ausdrücke verwenden. Man stellt eine Briefwaage, ein physikalisches Gerät o. ä. auf Schrauben, indem man mit äußerster Vorsicht die Waagerechte einstellt. 1500 ff. – b) sehr strenge Maßnahmen ergreifen; strenge Maßstäbe anlegen. Seit dem 19. Jh.