Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
schön
schön adj adv \
1. schlecht, übel, unangenehm, höchst widerwärtig. Ironisierung. 1600 ff.
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2. adv = sehr (er hat schön geflucht; er ist schön reingefallen). Seit dem 19. Jh.
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3. schön ist das!: blasiert-ironischer Ausdruck der Anerkennung. 1940 ff, halbw .
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4. schön ist anders = es ist sehr unangenehm, äußerst widerwärtig. Seit dem späten 19. Jh.
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5. schön ankommen = auf heftigen Widerstand stoßen. 1800 ff.
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6. jn schön empfangen = jn barsch abweisen. 1870 ff.
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7. wie heißt es so schön (wie es so schön heißt) = sogenannt (Vater Rhein, wie es so schön heißt; Liebeskummer lohnt sich nicht, wie es so schön heißt). Aufzufassen als leichte Bespöttelung stehender Ausdrücke und Redewendungen. 1900 ff.
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8. wie man so schön sagt = wie man das üblicherweise ausdrückt (der Minister weilte in der Stadt, wie man so schön sagt). 1900 ff.
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9. der Hund macht schön = der Hund setzt sich auf die Hinterbeine und bewegt die Vorderbeine bettelnd
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auf und ab. Mit menschlichen Augen gesehen, gilt dies als gesittet. Seit dem 19. Jh.
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10. es ist zu schön, um wahr zu sein = es ist überaus angenehm; derlei Erfreuliches sollte man nicht für möglich halten. 1900 ff.
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11. schön ist Dreck dagegen = es ist überaus schön. Gemeint ist, daß die Bezeichnung »schön« viel zu niedrig gegriffen ist. 1900 ff, schül .
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12. es ist schon nicht mehr schön = es steht ernst, bedenklich, läßt wenig Hoffnung. Seit dem 19. Jh.
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