Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Schnitt
Schnitt m \
1. kleines Glas Bier. Es ist Teilstück des größeren Maßkruges o.ä. schneiden 4. Seit dem 19. Jh.
\
2. Durchschnitt. Hieraus verkürzt. Gehört dem Wortschatz der Kraftfahrer, Statistiker, Meinungsforscher usw. an. 1920 ff.
\
3. kalter Schnitt = mißglückter Versuch des Kartenspielers, eine hohe Karte abzufordern oder einen Trick anzuwenden. schnippeln 2. »Kalt« meint wohl »nicht zündend« wie man es beispielsweise vom Blitzschlag sagt oder auch vom Blindgänger. Kartenspielerspr. Seit dem 19. Jh.
\
4. der zweite Schnitt = die heranwachsende Jugend. Vom Mähen nachgewachsener Pflanzen übertragen (Gras, Klee o.ä.). 1900 ff.
\
5. einen Schnitt haben = ein Mädchen sein. Schnitt = Schlitz = Vulva. Seit dem 19. Jh.
\
6. auf seinen Schnitt kommen = sein Geld machen. Vgl das Folgende. 1920 ff.
\
7. bei etw seinen Schnitt machen = bei etw ein gutes Geschäft machen; bei etw Vorteil haben; durch List zu Gewinn kommen. Hergenommen von »Schnitt = Getreideschnitt, Ernte«, vielleicht auch beeinflußt von
————
der List des Taschendiebs, der in den Geldsäckel seines Opfers oder in dessen Kleidung einen Schnitt macht, um das Geld (die Geldbörse) in die Hand zu bekommen. 1500 ff.
\
8. einen Schnitt machen = beim Kartenspiel gewinnen. Seit dem 19. Jh., kartenspielerspr.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Schnitt