Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
schneiden
schneiden v \
1. tr = jn nicht grüßen; jn absichtlich übersehen. Im späten 19. Jh. aus engl »to cut someone« übersetzt.
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2. tr = jn übervorteilen, schröpfen. Von der Verwundung, die man einem beibringt, übertragen auf materielle Schädigung. 1500 ff.
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3. tr = so spielen, daß der andere Spieler keine 30 Augen bekommt. Schneider 13. Kartenspielerspr. seit dem 19. Jh.
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4. intr = ein Glas nicht voll einschenken. Hängt zusammen mit »schneiden 2« unter Einwirkung von »Geld schneiden = Geld unredlich erwerben«. Seit dem späten 19. Jh.
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5. sich schneiden = sich falsche Hoffnungen machen; sich irren; sich verrechnen. Verkürzt aus »sich in den Finger schneiden«. 1700 ff.
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6. refl = einen Darmwind hörbar entweichen lassen. Die Blähung sollte eigentlich lautlos abgehen: man hat sich geirrt. 1900 ff.
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