schnappen
schnappen v \
1. tr = jn ergreifen, verhaften, gefangennehmen; jn auf frischer Tat ertappen. Meint eigentlich die ruckartige Bewegung, mit der ein Geöffnetes sich schließt. Spätestens seit 1900.
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2. tr = jn überfallen und verprügeln; Straßenraub begehen. Fußt auf mhd »snap = Straßenraub«. Seit dem 15. Jh.
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3. sich etw schnappen = nach etw fassen; sich etw aneignen. 1900 ff.
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4. ihn hat es geschnappt = er ist verwundet worden. Parallel zu ⇨ erwischen. Sold in beiden Weltkriegen.
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5. intr = schwanger werden. Fußt im allgemeinen auf »⇨ schnappen 1«, im besonderen auf der Vorstellung vom Schnappschloß. 1900 ff.
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6. intr = hinken; ein steifes Bein haben. Gemeint ist, daß man mit dem gesunden Bein das Gewicht des Körpers auffängt; wohl auch schallnachahmend. 1700 ff.
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7. intr = sich entfernen; flüchten. Wohl ebenfalls lautmalender Herkunft für die klappernden Sohlen oder Hufe. Kann auch verkürzt sein aus »frische Luft schnappen = ins Freie gehen«. 1900 ff.
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8. es schnappen = eine Sache richtig auffassen, begreifen. Man eignet es sich geistig an. 1920 ff.
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9. jetzt hat es geschnappt = jetzt ist die Geduld zu Ende! länger ist Nachsicht nicht zu erwarten! Hergenommen von der Flinte, deren Hahn schnappt, oder vom Türschloß, das einschnappt. 1850 ff.
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10. bei mir bist du geschnappt!: Ausdruck der Abweisung. Der Sprecher hat den Betreffenden bereits einmal »auf frischer Tat« ertappt. Bayr 1920 ff.