Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Schlauch
Schlauch m \
1. große körperliche Anstrengung; mühevoller An-, Abstieg; strenger Drill; anstrengende Prüfung o.ä. ⇨ schlauchen 2. Seit dem späten 19. Jh., vorwiegend in Süddeutschland.
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2. lange Arbeitszeit; sich lang hinziehende Arbeit. Kellnerspr. 1950 ff.
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3. Sache ohne Aufhören. Südd 1950 ff.
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4. langer schmaler Flur. 1900 ff.
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5. schmales längliches Zimmer. 1900 ff.
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5 a. enganliegendes (Häkel-)Kleid. 1960 ff.
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6. Darm. Seit dem 19. Jh.
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7. Bauch. 1400 ff.
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8. Penis. Meint eigentlich das Zeugungsglied von Hengst und Bulle. Seit mhd Zeit.
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9. pl = Beine. Meint vor allem die röhrenähnlichen, die keine ausgeprägten Waden haben. 1930 ff.
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10. pl = Hängebusen. 1920 ff.
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11. pl = Stiefel, Schuhe. Meint vor allem die Rohrstiefel mit engem Schaft, in den der Fuß schlüpft wie
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in einen Schlauch. 1900 ff.
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12. Dr. Schlauchs Gesundheitshosen (Dr. Schlauchs Gesundheitshosen von der Kneipp'schen Tretkur) = enge Hosenbeine. Schlauch = enge Röhre. Angelehnt an die Markenbezeichnung »Dr. Lahmanns Gesundheitswäsche«. Heinrich Lahmann (1860-1905), Gründer des Sanatoriums »Weißer Hirsch« bei Dresden, trat auch für eine Kleidungsreform ein. 1900 ff.
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13. unerlaubte fremdsprachliche Übersetzung. Berührt sich in der Grundvorstellung mit dem »Nürnberger Trichter«: mittels des Schlauchs wird der Wissensstoff aus fremder Quelle in den eigenen Kopf umgefüllt. Vorwiegend oberd seit dem späten 19. Jh.
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14. Schimpfwort auf einen Trinker oder Trunksüchtigen. »Schlauch« steht schon im 15. Jh. für »Schlund, Gurgel«, auch für den dickleibigen Menschen. »Weinschlauch« nannte man damals den Weintrinker. 1800 ff.
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15. dem Schein nach redlicher, im Grunde heimtückischer Mensch; schlechter Kamerad; erbärmlicher Bursche. Vielleicht ist er mit dem Schlauch geprügelt worden und also »verschlagen«; oder das Wort ist zu »schlau« zu stellen. 1800 ff.
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16. leichtes Mädchen. Versteht sich nach dem Vorhergehenden. Österr Schülervokabel, etwa seit 1950.
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17. pl = Feuerwehrleute (Berufsschelte). Benennung nach dem Arbeitsgerät. 1900 ff.
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18. gut Schlauch!: Prost! Vgl ⇨ Schlauch 14. 1920 ff.
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19. hohler Schlauch = leerer Magen. ⇨ Schlauch 7. 1900 ff.
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19 a. am Schlauch hängen = zwangsernährt werden. 1970 ff.
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20. saufen wie ein Schlauch = viel trinken; trunksüchtig sein. ⇨ Schlauch 14. 1920 ff.
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21. es ist ein elendiger (o. ä.) Schlauch = es ist sehr anstrengend. ⇨ Schlauch 1. 1900 ff.
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22. er steht auf dem Schlauch = a) er hat Schwierigkeiten; er ist ratlos; bei ihm funktioniert es nicht. Schlauch = Wasserschlauch. 1935 ff. – b) er ist nicht bei Geld. Umschreibung für »er ist nicht ⇨ flüssig«. BSD 1965 ff.
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23. sich den Schlauch vollschlagen = sich gründlich sättigen. ⇨ Schlauch 7; ⇨ Bauch 40. 1900 ff.
Schlauch m \
1. große körperliche Anstrengung; mühevoller An-, Abstieg; strenger Drill; anstrengende Prüfung o.ä. ⇨ schlauchen 2. Seit dem späten 19. Jh., vorwiegend in Süddeutschland.
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2. lange Arbeitszeit; sich lang hinziehende Arbeit. Kellnerspr. 1950 ff.
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3. Sache ohne Aufhören. Südd 1950 ff.
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4. langer schmaler Flur. 1900 ff.
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5. schmales längliches Zimmer. 1900 ff.
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5 a. enganliegendes (Häkel-)Kleid. 1960 ff.
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6. Darm. Seit dem 19. Jh.
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7. Bauch. 1400 ff.
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8. Penis. Meint eigentlich das Zeugungsglied von Hengst und Bulle. Seit mhd Zeit.
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9. pl = Beine. Meint vor allem die röhrenähnlichen, die keine ausgeprägten Waden haben. 1930 ff.
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10. pl = Hängebusen. 1920 ff.
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11. pl = Stiefel, Schuhe. Meint vor allem die Rohrstiefel mit engem Schaft, in den der Fuß schlüpft wie
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in einen Schlauch. 1900 ff.
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12. Dr. Schlauchs Gesundheitshosen (Dr. Schlauchs Gesundheitshosen von der Kneipp'schen Tretkur) = enge Hosenbeine. Schlauch = enge Röhre. Angelehnt an die Markenbezeichnung »Dr. Lahmanns Gesundheitswäsche«. Heinrich Lahmann (1860-1905), Gründer des Sanatoriums »Weißer Hirsch« bei Dresden, trat auch für eine Kleidungsreform ein. 1900 ff.
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13. unerlaubte fremdsprachliche Übersetzung. Berührt sich in der Grundvorstellung mit dem »Nürnberger Trichter«: mittels des Schlauchs wird der Wissensstoff aus fremder Quelle in den eigenen Kopf umgefüllt. Vorwiegend oberd seit dem späten 19. Jh.
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14. Schimpfwort auf einen Trinker oder Trunksüchtigen. »Schlauch« steht schon im 15. Jh. für »Schlund, Gurgel«, auch für den dickleibigen Menschen. »Weinschlauch« nannte man damals den Weintrinker. 1800 ff.
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15. dem Schein nach redlicher, im Grunde heimtückischer Mensch; schlechter Kamerad; erbärmlicher Bursche. Vielleicht ist er mit dem Schlauch geprügelt worden und also »verschlagen«; oder das Wort ist zu »schlau« zu stellen. 1800 ff.
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16. leichtes Mädchen. Versteht sich nach dem Vorhergehenden. Österr Schülervokabel, etwa seit 1950.
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17. pl = Feuerwehrleute (Berufsschelte). Benennung nach dem Arbeitsgerät. 1900 ff.
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18. gut Schlauch!: Prost! Vgl ⇨ Schlauch 14. 1920 ff.
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19. hohler Schlauch = leerer Magen. ⇨ Schlauch 7. 1900 ff.
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19 a. am Schlauch hängen = zwangsernährt werden. 1970 ff.
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20. saufen wie ein Schlauch = viel trinken; trunksüchtig sein. ⇨ Schlauch 14. 1920 ff.
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21. es ist ein elendiger (o. ä.) Schlauch = es ist sehr anstrengend. ⇨ Schlauch 1. 1900 ff.
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22. er steht auf dem Schlauch = a) er hat Schwierigkeiten; er ist ratlos; bei ihm funktioniert es nicht. Schlauch = Wasserschlauch. 1935 ff. – b) er ist nicht bei Geld. Umschreibung für »er ist nicht ⇨ flüssig«. BSD 1965 ff.
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23. sich den Schlauch vollschlagen = sich gründlich sättigen. ⇨ Schlauch 7; ⇨ Bauch 40. 1900 ff.