Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Schlamm
Schlamm m \
1. minderwertiger Kaffeeaufguß. Man wertet ihn als Bodensatz in stehenden Gewässern. Sold seit dem späten 19. Jh.
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2. feuchter Rückstand in der Tabakspfeife. 1900 ff.
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3. Sperma. 1900 ff.
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4. Schlamm haben = wohlhabend sein. Gehört wohl zu »schlemmen«. 1970 ff.
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5. Schlamm auf dem Kopf haben = verdächtig sein; nicht unbescholten sein. Falls »Schlamm« auf jidd »chemmoh = Butter« zurückzuführen ist, ergibt sich Analogie zu » Butter auf dem Kopf haben«. 1920 ff, Berlin.
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6. Schlamm auf der Pfeife haben = nach Geschlechtsverkehr verlangen. Pfeife 2. 1900 ff.
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7. keinen Schlamm mehr auf der Pfeife haben = keinen Mut mehr haben. Vgl das Vorhergehende. Kartenspielerspr. 1900 ff.
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