Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Schlachtfest
Schlachtfest n \
1. ärztliche Operation. Eigentlich die Geselligkeit nach der Hausschlachtung. Sold 1914 bis heute.
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2. Lehrer-, Zensurenkonferenz. Hier werden die Schüler »abgeschlachtet«, d. h. sie werden nicht in die nächsthöhere Klasse versetzt oder gar von der Schule verwiesen. Schül seit dem späten 19. Jh.
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3. Verprügelung eines Mitschülers wegen unkameradschaftlichen Verhaltens. 1900 ff.
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4. heftige Prügelei, verbunden mit Messerstecherei usw.; Handgemenge mit der Polizei 1925 ff (als die Straßen- und Saalschlachten aufkamen).
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5. Mensurtag. Stud seit dem 19. Jh.
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6. Gesichtsrasur, bei der viele Schnittwunden entstehen. 1930 ff.
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7. Untersuchung, durch die man Schuldige moralisch erledigt. 1910 ff.
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8. Fußball-Entscheidungsspiel. Sportl 1950 ff.
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9. Aufbrechen des Sparschweins. 1950 ff.
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10. es ist mir ein Schlachtfest = es freut mich sehr. Die Geselligkeit anläßlich der Hausschlachtung ist
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sehr beliebt, und es gilt als Vorzug, zu ihr eingeladen zu werden. 1920 ff.
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11. mit jm ein Schlachtfest veranstalten = jn vor eine unlösbare Aufgabe stellen, um ihn zu erledigen und von seinem Posten zu verdrängen. Der Betreffende wird beruflich oder ranglich »geschlachtet«. 1910 ff.
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