Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Schinken
Schinken m \
1. Oberschenkel des Menschen; Gesäßhälfte. Seit mhd Zeit.
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2. Geige. Wegen der Formähnlichkeit. Vgl ⇨ Schafschinken. Seit dem späten 19. Jh.
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3. Buch; großes, umfangreiches Buch. Im frühen 18. Jh. unter Studenten aufgekommen mit Anspielung auf den Schweinsledereinband.
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4. (abgenutztes dickes) Schulbuch. Seit dem späten 19. Jh.
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5. minderwertiges Gemälde; großformatiges Bild; unverkäufliches Bild. Im Anschluß an die verächtliche Bezeichnung für das Buch gegen 1870/80 in Wien aufgekommen mit Bezug auf die Gemälde von Hans Makart.
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6. künstlerisch wenig wertvoller Großfilm. 1950 ff.
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7. minderwertige Kolossalskulptur. 1890 ff.
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8. umfangreicher Roman von geringem Wert. 1900 ff.
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9. dickes Aktenstück; langdauernder schwieriger Rechtshandel. 1890 ff.
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10. alter, abgenutzter Gegenstand. 1880 ff.
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11. Leichtmotorrad, Moped, Kleinauto o. ä. Bezeichnet ursprünglich wohl das alte Kraftfahrzeug. 1935 ff.
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12. Prostituierte. Wohl aufzufassen als Schinken vom »⇨ Schwein«. »Schwein« und »Sau« stehen für das liederliche Weib. Seit dem späten 18. Jh.
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13. Schinken in Öl = minderwertiges Ölgemälde, mit dem der Maler hohen künstlerischen Ansprüchen gerecht werden möchte. Spätestens seit 1900.
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14. alter Schinken = a) altes Buch; veraltetes Theaterstück. Dieser »Schinken« hat wohl zu lange im Rauch gehangen. Etwa seit dem frühen 18. Jh., stud und theaterspr. – b) altes, unbrauchbares Gerät. 1880 ff. – c) altes Kraftfahrzeug; altes Flugzeug. 1935 ff. – d) wertloses Gemälde. 1880 ff. – e) alte Sache; seit langem schwebender Rechtsstreit. 1890 ff.
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15. müder Schinken = altes Flugzeug. Fliegerspr. 1935 ff.
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16. uralter Schinken = Theaterstück aus vergangener Zeit. Theaterspr. 1920 ff.
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17. bei jm einen Schinken im Salz haben = mit jm etw noch zu bereinigen haben. Man hat von der Hausschlachtung einen Schinken verschenkt und wartet nun auf die Gegenleistung; aber dieser Schinken liegt noch in der Lake, kann also noch nicht »auf den Tisch
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kommen«. Seit dem 16. Jh.
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18. den Schinken im Salz halten = eine Sache unentschieden lassen. Vgl das Vorhergehende. 1930 ff.
Schinken m \
1. Oberschenkel des Menschen; Gesäßhälfte. Seit mhd Zeit.
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2. Geige. Wegen der Formähnlichkeit. Vgl ⇨ Schafschinken. Seit dem späten 19. Jh.
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3. Buch; großes, umfangreiches Buch. Im frühen 18. Jh. unter Studenten aufgekommen mit Anspielung auf den Schweinsledereinband.
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4. (abgenutztes dickes) Schulbuch. Seit dem späten 19. Jh.
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5. minderwertiges Gemälde; großformatiges Bild; unverkäufliches Bild. Im Anschluß an die verächtliche Bezeichnung für das Buch gegen 1870/80 in Wien aufgekommen mit Bezug auf die Gemälde von Hans Makart.
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6. künstlerisch wenig wertvoller Großfilm. 1950 ff.
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7. minderwertige Kolossalskulptur. 1890 ff.
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8. umfangreicher Roman von geringem Wert. 1900 ff.
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9. dickes Aktenstück; langdauernder schwieriger Rechtshandel. 1890 ff.
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10. alter, abgenutzter Gegenstand. 1880 ff.
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11. Leichtmotorrad, Moped, Kleinauto o. ä. Bezeichnet ursprünglich wohl das alte Kraftfahrzeug. 1935 ff.
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12. Prostituierte. Wohl aufzufassen als Schinken vom »⇨ Schwein«. »Schwein« und »Sau« stehen für das liederliche Weib. Seit dem späten 18. Jh.
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13. Schinken in Öl = minderwertiges Ölgemälde, mit dem der Maler hohen künstlerischen Ansprüchen gerecht werden möchte. Spätestens seit 1900.
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14. alter Schinken = a) altes Buch; veraltetes Theaterstück. Dieser »Schinken« hat wohl zu lange im Rauch gehangen. Etwa seit dem frühen 18. Jh., stud und theaterspr. – b) altes, unbrauchbares Gerät. 1880 ff. – c) altes Kraftfahrzeug; altes Flugzeug. 1935 ff. – d) wertloses Gemälde. 1880 ff. – e) alte Sache; seit langem schwebender Rechtsstreit. 1890 ff.
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15. müder Schinken = altes Flugzeug. Fliegerspr. 1935 ff.
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16. uralter Schinken = Theaterstück aus vergangener Zeit. Theaterspr. 1920 ff.
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17. bei jm einen Schinken im Salz haben = mit jm etw noch zu bereinigen haben. Man hat von der Hausschlachtung einen Schinken verschenkt und wartet nun auf die Gegenleistung; aber dieser Schinken liegt noch in der Lake, kann also noch nicht »auf den Tisch
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kommen«. Seit dem 16. Jh.
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18. den Schinken im Salz halten = eine Sache unentschieden lassen. Vgl das Vorhergehende. 1930 ff.