Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Scherenschleifer
Scherenschleifer m \
1. Dieb, Taschendieb, Betrüger. Hängt sowohl mit dem schlechten Ruf der landfahrenden Scherenschleifer zusammen, als auch mit » Schere 4«. 1900 ff.
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2. Versager; unordentlicher Mann; Mann, dem man kein Vertrauen schenken kann. Wegen der Ausübung eines Wandergewerbes steht der Scherenschleifer in ebenso schlechtem Ruf wie der Landstreicher, Müßiggänger u.a. 1900 ff.
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3. Radfahrer. Er setzt sein Fahrzeug ähnlich in Bewegung wie der Scherenschleifer den Schleifstein. Seit dem ausgehenden 19. Jh.
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4. verbrauchtes Fahrrad. 1920 ff.
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5. altes Auto. Wegen der quietschenden und knarrenden Geräusche. 1960 ff.
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6. Hund ohne reinen Stammbaum. Das Streunen des Hundes ähnelt dem Umherziehen des Scherenschleifers. 1870 ff.
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7. einen Mund (ein Mundwerk) haben wie ein Scherenschleifer = redegewandt sein; die Leute beschwatzen können. Seit dem 19. Jh.
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