Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Sauce
Sauce (franz ausgesprochen) f \
1. unangenehme Lage; Gefahr; Not; Unannehmlichkeit. Analog zu » Brühe 4«. Seit dem 18. Jh.
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2. aufgeweichter Weg. Seit dem 19. Jh.
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3. Sperma. 1920 ff.
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4. Sauce! (Soß!): warnender Zuruf des Kellners im Gedränge. Bayr und österr seit dem 19. Jh.
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5. fade Sauce = langweilige Sache. 1900 ff.
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6. die ganze Sauce = das Ganze; das alles (abf ). Vielleicht beeinflußt von » Schose 3«. 1900 ff.
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7. lange Sauce = umständliche, weitschweifige Erzählung. Hergenommen von der Tunke, die um so gehaltloser ist, je mehr sie verdünnt wird. 1840 ff.
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8. rote Sauce = a) Blut. Seit dem 19. Jh. – b) Menstruation. 1920 ff.
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9. seichte Sauce = weitschweifiger, aber nichtssagender Bericht (Vortrag). 1900 ff.
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10. danke, dito mit Sauce!: Erwiderung eines Wunsches. 1920 ff.
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11. in eine Sauce fallen = in eine üble Lage geraten. Sauce 1. Seit dem 19. Jh.
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12. in die Sauce kommen = in Verlegenheit kommen. Seit dem 19. Jh.
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13. das macht die Sauce nicht fett = das bessert die Sache nicht. 1920 ff.
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14. eine Sauce machen = weitschweifig erzählen; das Beiwerk herrichten. 1820 ff.
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15. eine Sauce reden = umständlich reden. Seit dem 19. Jh.
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16. das ist dieselbe Sauce = das ist dasselbe; das macht keinen Unterschied. Hergenommen von der Einheitstunke, die in Kantinen und kleinen Restaurants wahllos zu jedem Essen serviert wird. 1820 ff.
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17. in der Sauce sein (sitzen) = sich in Not befinden. Sauce 1. Vgl franz »etre dans la sauce«. Seit dem 18. Jh.
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