Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Sattel
Sattel m \
1. unerlaubter Übersetzungstext. Solch ein »Sattel« verleiht dem Schüler Festigkeit und ermöglicht ihm bequemes Vorankommen. Der Schüler wird » sattelfest«. 1950 ff.
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2. Dame im Kartenspiel. Vgl Reiter 2. Kartenspielerspr. 1850 ff.
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3. in allen Sätteln gerecht sein = Erfahrungen auf allen Gebieten haben; zu allem zu gebrauchen sein. Übertragen vom geschickten Reiter. 1500 ff.
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4. in vielen Sätteln gerecht sein = vielseitiger Fachmann sein. 1920 ff.
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5. jn aus dem Sattel heben = jn verdrängen, besiegen, zum Verlierer machen. Stammt aus dem mittelalterlichen Turnierwesen: der Gegner wurde durch den Lanzenstoß aus dem Sattel gehoben und in den Sand geworfen. 1600 ff.
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6. im Sattel sitzen = eine gute Stellung haben. Seit dem 16. Jh.
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7. gut (fest) im Sattel sitzen = eine sichere Stellung haben; seiner Sache gewiß sein. Seit dem 16. Jh. Vgl franz »être ferme sur ses étriers«.
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8. in den Sattel steigen = koitieren. reiten 3. 1500 ff.
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9. jn aus dem Sattel werfen (schmeißen) = jn aus seiner Stellung verdrängen. Sattel 5. 1800 ff.
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