Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Salz
Salz n \
1. Salz der Erde = Reserveoffizieranwärter. Eigentlich Bezeichnung Jesu für seine Jünger (Matthäus 5,13). BSD 1965 ff.
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2. das Salz in der Suppe = Hauptanziehungspunkt; das entscheidend Wichtige; das Eigentliche; aufstachelndes Ereignis. 1950 ff.
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3. mit jm viel Salz gegessen haben = jn genau kennen. Wer Salz ißt, bekommt Durst. Anspielung auf ein ausgiebiges Zechgelage, bei dem einer den anderen genau kennengelernt hat. Seit mhd Zeit übernommen aus dem Altgriechischen.
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4. jm nicht das Salz auf dem Brot gönnen = mißgünstig sein. Seit dem 19. Jh.
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5. nicht das Salz aufs Brot (auf die Kartoffeln) haben = ärmlich leben. Seit dem 19. Jh.
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6. an etw nicht das Salz haben = an einer Ware nichts verdienen. Man erzielt keinerlei Reingewinn, so daß man nicht einmal Salz kaufen kann. Salz ist das notwendige und billigste Gewürz. 1800 ff.
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7. jn ins Salz hauen = gegen jn üble Nachrede führen; jn verleumden. Zum Einsalzen (Einpökeln) wird das Fleisch in Stücke gehauen; hieraus weiterentwickelt
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zur Bedeutung »jn kleinmachen«. Seit dem 16. Jh.
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8. sein Salz kriegen = geprügelt werden. Prügel »schmecken« bitter. 1900 ff.
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9. bei jm etw im Salz liegen haben = jm etw gedenken; sich jn gemerkt haben, damit man an ihm Vergeltung übt. Eingepökeltes ist lange haltbar, – ähnlich der Vergeltung, die man aufgehoben hat. Seit dem 19. Jh.
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10. an ihr ist Salz und Pfeffer = sie sieht gut aus, hat Schwung und ist von angenehmen Wesen. Salz und Pfeffer kennzeichnen sinnbildlich Unternehmungsgeist, Temperament und spritzigen Geist. 1950 ff.
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11. bei etw nicht das Salz (Salz in der Suppe; Salz aufs Brot) verdienen = bei etw keinerlei Verdienst erzielen; nur wenig leisten. Seit dem 19. Jh.
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12. nicht das Salz für die Suppe wert sein = nichts wert sein. 1900 ff.
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