Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
sagen
sagen v \
1. intr = beim Skatspiel den Grundwert des Spiels aushandeln. Kartenspielerspr. seit dem 19. Jh.
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2. zu sagen haben = zu befehlen haben; unumschränkt herrschen; das bestimmende Wort sprechen. Wer »zu sagen hat«, besitzt das Recht, das Wort zu erteilen oder zu entziehen. Auch meint »sagen« soviel wie »eine gewisse Bedeutung haben«. Der Betreffende sagt z. B., auf welche Weise ein Vorhaben verwirklicht werden soll. 1800 ff.
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3. nichts zu sagen haben = einflußlos sein; einen untergeordneten Posten bekleiden. Vgl engl »to have nothing to say around here«. Seit dem 19. Jh.
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4. jm etw sagen = jm nachdrücklich die Meinung sagen; jn zurechtweisen. Seit dem 19. Jh.
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5. wer sagt's denn?!: Ausdruck selbstgefälligen Wartens auf Zustimmung, Bestätigung o. ä. 1930 ff.
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6. sag' bloß!: Ausdruck des Erstaunens. Etwa soviel wie »nun sag' bloß, daß es sich tatsächlich so verhält«. 1950 ff, schül .
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7. das hat dir jemand gesagt!: Erwiderung, wenn einer Längstbekanntes als vermeintlich letzte Neuigkeit vorbringt. Iron Redewendung. 1870 ff.
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8. einer sagt's dem anderen = die von der Kugel getroffenen Kegel reißen die anderen um, bis alle neun liegen. Keglerspr. seit dem 19. Jh.
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9. was sagst du nun? = das wird dich erstaunen! das hattest du wohl nicht erwartet?! 1900 ff.
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10. das kann man wohl sagen: Ausdruck der Bestätigung. 1920 ff.
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11. nein, aber ich kann Ihnen sagen, wie spät es ist: Redewendung, wenn man einen gewünschten Gegenstand nicht besitzt. 1920 ff.
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12. wem sagst du das?!: (keine Antwort heischende) Frage an einen, der zu vergessen scheint, daß der andere besser Bescheid weiß, sich besser auskennt. 1900 ff.
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13. das sagen haben = zu bestimmen haben. 1950 ff.
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14. es liegt am sagen = a) es hängt davon ab, wie man einem eine böse Nachricht mitteilt, oder wie man ihn vorsichtig eines Besseren belehrt. 1890 ff. – b) es liegt daran, wie man eine Sache behandelt, damit sie glückt. 1890 ff.
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