Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Rost
Rost m \
1. Rost im Hemd = Angst. Anspielung auf Kotspuren. Sold in beiden Weltkriegen.
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2. an etw den Rost abklopfen = Veraltetes ausscheiden. 1950 ff.
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2 a. durch den Rost fallen = bei der Auswahl scheitern. Rost = Waagerechtgitter im Ofen; Sieb. 1960 ff.
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3. Rost im Getriebe haben = nicht recht bei Verstand sein. Analog zu » Sand im Getriebe«. 1935 ff.
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4. Rost an den Zähnen haben = a) stottern. Rost macht brüchig; der rostbefallene Gegenstand bröckelt. Der Stotterer bringt seine Worte nur brockenweise hervor. 1920 ff. – b) kein Geständnis ablegen wollen. »Rost« meint hier eine geistige Hemmung, die Beeinträchtigung des guten Willens und der Einsicht. 1935 ff. – c) nicht recht bei Verstand sein. 1935 ff.
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5. jm den Rost runtertun (runtermachen) = jn heftig zurechtweisen. Rost wird mit Drahtbürsten abgekratzt; daher Analogie zu » abreiben 2«. Seit dem 19. Jh.
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6. den Rost aus der Flinte schießen = nach Ablauf der Schonzeit wieder auf die Jagd gehen. Jägerspr. 1920 ff.
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7. der Rost ist aus den Knochen = man ist wieder gelenkig. Marinespr 1939 ff.
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