Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Ritze
Ritze f \
1. Gesäßkerbe. Seit dem 19. Jh.
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2. Vagina. Seit dem 19. Jh.
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3. junges Mädchen; Frau. Pars pro toto. 1900 ff.
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4. kleine, schmale Gaststätte. Der enge Raum wird hier als enger Spalt aufgefaßt. 1800 ff.
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5. kleines, ärmliches Wohngemach. 1900 ff.
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6. Gefängnis-, Arrestzelle. 1900 ff.
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7. Schallplatte; Plattenspieler. Vgl Rille 1. Halbw 1955 ff.
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8. solide Ritze = sittlich einwandfrei lebende Frau. Solide = fest, ausdauernd, verläßlich usw.; Ritze 3. In der Sicht der Prostituierten hurt sie nicht und prostituiert sie nicht. Als Inbegriff des Unsoliden gilt die Prostitution. 1967 ff.
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9. nicht auf der Ritze gehen können = betrunken torkeln. Ritze = Dielenfuge. 1850 ff.
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10. ihm schaut die Blödheit aus jeder Ritze = ihm steht die Dummheit im Gesicht geschrieben. 1935 ff.
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11. auf der Ritze schlafen = zwischen dem Ehepaar nächtigen. Ritze ist der Spalt zwischen nebeneinan-
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derstehenden Betten. 1900 ff.
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12. eine Ritze verkitzen = koitieren. Nordd »verkitzen = mit Mörtel ausfüllen«. Ritze 2. 1900 ff.
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