Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Riß
Riß m \
1. Beute, Erlös. reißen 6. Österr seit dem 19. Jh.
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2. Bekanntschaftsanknüpfung mit einem Mädchen. Vgl aufreißen. Österr 1900 ff.
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3. pl = Hiebe, Prügel. Die Haut reißt, wenn man sie kräftig schlägt. Seit dem 18. Jh.
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4. pl = Späße, Streiche, Witze. Gehört zu » Witze reißen«. 1840 ff.
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5. es gibt einem einen Riß = man zuckt zusammen, schreckt hoch. Etwa wie beim Hexenschuß, beim Seitenstechen, bei unbeabsichtigtem Anstoßen mit dem » Elektrisierknochen«. 1930 ff.
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6. einen Riß im Karton (Hirn) haben = nicht recht bei Verstand sein. Karton 1. 1925 ff.
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7. Risse im Kopf haben = törichte Behauptungen aufstellen. Riß = Defekt. 1910 ff.
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8. einen Riß im Wirsing haben = nicht recht bei Sinnen sein. Wirsing. 1920 ff.
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9. einen Riß kitten = eine Wunde vernähen; eine Verwundung ausheilen. Übertragen vom Riß im Mauerwerk o. ä. Sold in beiden Weltkriegen.
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10. einen Riß machen = a) einen Diebstahl begehen; straffällig werden. Riß 1. Österr 1900 ff. – b) das Große Los ziehen. Tirol 1900 ff.
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