Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Ring
Ring m \
1. alles im Ring = alles in Ordnung. Hergenommen vom Boxsport. 1930 ff.
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2. in den Ring fallen = sich verloben. Vom Ringen oder Boxen übertragen: wer in den Ring fällt, ist auf mehr oder minder lange Dauer bewegungsunfähig. 1920 ff.
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3. Ringe unter den Augen haben = heimlich verlobt sein. Anspielung auf vorehelichen Geschlechtsverkehr. 1920 ff.
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4. er kann mich um den Ring pfeifen!: Ausdruck der Abweisung. Ring = Afteröffnung. Sächs 1930 ff.
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5. im Ring stehen = wütend sein. 1950 ff.
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6. in den Ring steigen = a) mit jm eine Auseinandersetzung beginnen. 1930 ff. – b) sich als Gegenkandidat bewerben. 1950 ff.
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7. für jn in den Ring steigen = sich für jn tatkräftig einsetzen. 1950 ff.
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8. laß dir einen Ring durch die Nase ziehen!: Redewendung, mit der man einen törichten Vorschlag zurückweist. Leitet sich her vom Ring, den man Ochsen, Bullen usw. durch die Nase zieht, um sie regieren zu
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können. Versteckte Anspielung auf »Ochs = dummer Mensch«. 1840 ff.
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9. man kann sich auch einen Ring durch die Nase ziehen: Erwiderung auf eine Äußerung, die mit »man kann dies« und »man kann das« beginnt. Seit dem ausgehenden 19. Jh.
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