Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Riemen
Riemen m \
1. Zeitungsaufsatz; langes Schreiben, Übertragen von der Bezeichnung für einen Lederstreifen, auch für einen schmalen Ackerstreifen oder eine lange Reihe gemähten Grases. 1910 ff.
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2. erigierter Penis. Eigentlich die Zuchtrute des Hengstes. Seit dem 19. Jh.
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3. Film, der die normale Länge übersteigt. Fernsehtechnikerspr. 1960 ff.
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4. langer Riemen = a) großwüchsiger Mensch. Seit dem 19. Jh. – b) lange Reisestrecke. 1950 ff.
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5. sich in die Riemen legen (in die Riemen greifen) = sich heftig anstrengen. »Riemen« hat hier die Bedeutung »Ruder«. Seit dem 19. Jh.
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6. sich am Riemen reißen = sich ermannen; sich sehr anstrengen. Hergenommen vom Leibriemen oder Koppel. 1900 ff.
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7. seinen Riemen runterspielen = den üblichen Stil produzieren. 1950 ff.
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8. den Riemen auf die Orgel schmeißen = den Fahrzeugmotor anlassen; mit dem Auto starten. Leitet sich vom Transmissionsriemen her. BSD 1965 ff.
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9. schmeiß' den Riemen auf die Orgel! = beeile dich! BSD 1965 ff.
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10. den Riemen enger schnallen = sich Einschränkungen auferlegen; sich auf Hungern einrichten. Riemen = Leibriemen. Seit dem 19. Jh.
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11. sich aus anderer Leute Leder Riemen schneiden = sich an anderen schadlos halten. Gehört zu dem Sprichwort »aus anderer Leute Leder ist gut Riemen schneiden«. Seit dem 19. Jh.
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