Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
riechen
riechen v \
1. etw ahnen, merken, spüren. Hergenommen vom Wittern des Jagdhundes. 1800 ff.
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2. das kann ich nicht riechen = das kann ich nicht wissen, wenn es mir nicht gesagt wird. 1500 ff.
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3. jn nicht riechen können = jn nicht leiden können. Im 18. Jh. bei Studenten aufgekommen. Vgl franz »ne pouvoir sentir quelqu'un«.
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4. da kann er dran riechen = das soll er sich zur Warnung dienen lassen. Versteht sich nach » Nase 104«. 1840 ff.
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5. an etw riechen = etw flüchtig kennenlernen. Übertragen vom Schnuppern in den Kochtöpfen. Seit dem 19. Jh.
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6. das riecht = die Sache ist gefährlich, läßt keinen guten Ausgang erwarten. Berührt sich mit dem Sprichwort »wo Rauch ist, ist auch Feuer«. 1900 ff.
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7. es riecht nach Lüge (Schwindel, Bestechung usw.) = es erweckt den Verdacht der Lüge. 1900 ff.
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8. du kannst mal dahin riechen, wo ich hingeschissen habe hinriechen 1.
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