Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Register
Register n \
1. altes Register = bejahrte Frau. Fußt auf der Vorstellung eines fiktiven Verzeichnisses der alten Leute. Seit dem 17. Jh.
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2. langes Register = großwüchsiger Mensch. Meint eigentlich das unter König Friedrich Wilhelm I. eingerichtete Register der bei der Rekrutierung auftretenden Männer, die ein Mindestkörpermaß von 1,90 m (später: 1,76 m) besaßen. 1750 ff.
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3. ins alte Register gehen (kommen) = altern; veralten. Register 1. Seit dem 17. Jh.
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4. ins schwarze Register kommen = in Ungnade fallen. Vgl »schwarze Liste«. Seit dem 19. Jh.
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4 a. im alten Register sein = älter als 40 Jahre sein. Register 1. 1800 ff.
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5. im schwarzen Register stehen = in Ungnade gefallen sein. Register 4. Seit dem 19. Jh.
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6. alle Register ziehen = a) sich einer Sache mit voller Kraft widmen; sich für etw nachdrücklich einsetzen. Hergenommen von den Registern der Orgel. 1850 ff. – b) aus sämtlichen verfügbaren Rohren und Läufen feuern. Sold 1870 ff.
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7. ein anderes Register ziehen = in schärferem Ton reden; schroffer vorgehen. 1900 ff.
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8. ein falsches Register ziehen = eine falsche Andeutung machen; eine irrige Ansicht vertreten. Stud 1950 ff.
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9. ein strengeres Register ziehen = unnachsichtiger vorgehen. 1950 ff.
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