Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Rand
Rand m \
1. Mund. Aus »Lippenrand« verkürzt. Seit dem frühen 19. Jh.
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2. außer Rand und Band = Pause zwischen zwei Unterrichtsstunden. Geht zurück auf den Titel eines Films. Schül 1959 ff.
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3. den Rand aufreißen = laut sprechen; aufbegehren; Widerworte geben. Analog zu »das ⇨ Maul aufreißen«. 1930 ff.
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4. jn aus (außer) Rand und Band bringen = jds Übermut herausfordern; mit jm ausgelassen toben. Gehört der Böttchersprache an und bezieht sich eigentlich auf auseinanderfallende Fässer. Mit »Band« sind die eisernen Faßreifen gemeint, und »Rand« ist die Randeinfassung. Seit dem 19. Jh.
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5. aus (außer) Rand und Band geraten = übermütig, ausgelassen werden; sich herzhaft amüsieren. Seit dem 19. Jh.
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6. einen Rand haben = ausgiebig reden; redselig sein. Rand = Mund = Beredsamkeit. Seit dem 19. Jh.
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7. einen großen Rand haben = großsprecherisch sein; prahlen. 1890 ff.
————
8. den Rand halten = verstummen, schweigen. Analog zu »den Mund halten«. »Rand« bezeichnet aber auch die Ackergrenze; wer den Rand nicht (ein)hält und also über das eigene Ackergrundstück hinauspflügt, kann sich – im übertragenen Sinne – nicht beherrschen. 1800 ff.
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9. es interessiert mich nur am Rande = es interessiert mich nur nebenbei. Leitet sich her von Randnotizen auf einem Bogen Papier oder auf einer Buchseite. 1900 ff.
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10. mit etw zu Rande kommen = etw bewerkstelligen. »Rand« meint ursprünglich das Ufer und bezieht sich hier also auf ein Schiff, das das Ufer erreicht. Von hier etwa seit 1750 verallgemeinert.
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11. mit jm zu Rande kommen = mit jm einig werden. 1800 ff.
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12. einen Rand riskieren = frech antworten; prahlen. ⇨ Rand 1. Analog zu »eine ⇨ Lippe riskieren«. 1900 ff.
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13. einen (den) großen Rand riskieren = sich sehr aufspielen. 1900 ff.
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14. auf den Rand scheißen = a) gröblich gegen den Anstand verstoßen. Beruht auf der Vorstellung vom beschmutzten Abortsitz. 1910 ff. – b) etw gründlich
————
falsch machen; etw verfehlen. 1910 ff.
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15. am Rand sein = verloren sein; sich in auswegloser Lage befinden. Hergenommen von der Metapher »Rand des Abgrunds«. 1900 ff.
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16. aus (außer) Rand und Band sein = ausgelassen, übermütig sein; ungezügelt sein. ⇨ Rand 4. Seit dem 19. Jh.
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17. das versteht sich am Rande = das ist selbstverständlich; das bedarf keiner Erläuterung. Leitet sich her von den Randbemerkungen des Vorgesetzten, die für den Sachbearbeiter Richtlinien sind. 1800 ff.
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18. den Rand vollnehmen = prahlen. Analog zu »das ⇨ Maul vollnehmen«. 1900 ff.
Rand m \
1. Mund. Aus »Lippenrand« verkürzt. Seit dem frühen 19. Jh.
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2. außer Rand und Band = Pause zwischen zwei Unterrichtsstunden. Geht zurück auf den Titel eines Films. Schül 1959 ff.
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3. den Rand aufreißen = laut sprechen; aufbegehren; Widerworte geben. Analog zu »das ⇨ Maul aufreißen«. 1930 ff.
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4. jn aus (außer) Rand und Band bringen = jds Übermut herausfordern; mit jm ausgelassen toben. Gehört der Böttchersprache an und bezieht sich eigentlich auf auseinanderfallende Fässer. Mit »Band« sind die eisernen Faßreifen gemeint, und »Rand« ist die Randeinfassung. Seit dem 19. Jh.
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5. aus (außer) Rand und Band geraten = übermütig, ausgelassen werden; sich herzhaft amüsieren. Seit dem 19. Jh.
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6. einen Rand haben = ausgiebig reden; redselig sein. Rand = Mund = Beredsamkeit. Seit dem 19. Jh.
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7. einen großen Rand haben = großsprecherisch sein; prahlen. 1890 ff.
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8. den Rand halten = verstummen, schweigen. Analog zu »den Mund halten«. »Rand« bezeichnet aber auch die Ackergrenze; wer den Rand nicht (ein)hält und also über das eigene Ackergrundstück hinauspflügt, kann sich – im übertragenen Sinne – nicht beherrschen. 1800 ff.
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9. es interessiert mich nur am Rande = es interessiert mich nur nebenbei. Leitet sich her von Randnotizen auf einem Bogen Papier oder auf einer Buchseite. 1900 ff.
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10. mit etw zu Rande kommen = etw bewerkstelligen. »Rand« meint ursprünglich das Ufer und bezieht sich hier also auf ein Schiff, das das Ufer erreicht. Von hier etwa seit 1750 verallgemeinert.
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11. mit jm zu Rande kommen = mit jm einig werden. 1800 ff.
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12. einen Rand riskieren = frech antworten; prahlen. ⇨ Rand 1. Analog zu »eine ⇨ Lippe riskieren«. 1900 ff.
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13. einen (den) großen Rand riskieren = sich sehr aufspielen. 1900 ff.
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14. auf den Rand scheißen = a) gröblich gegen den Anstand verstoßen. Beruht auf der Vorstellung vom beschmutzten Abortsitz. 1910 ff. – b) etw gründlich
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falsch machen; etw verfehlen. 1910 ff.
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15. am Rand sein = verloren sein; sich in auswegloser Lage befinden. Hergenommen von der Metapher »Rand des Abgrunds«. 1900 ff.
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16. aus (außer) Rand und Band sein = ausgelassen, übermütig sein; ungezügelt sein. ⇨ Rand 4. Seit dem 19. Jh.
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17. das versteht sich am Rande = das ist selbstverständlich; das bedarf keiner Erläuterung. Leitet sich her von den Randbemerkungen des Vorgesetzten, die für den Sachbearbeiter Richtlinien sind. 1800 ff.
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18. den Rand vollnehmen = prahlen. Analog zu »das ⇨ Maul vollnehmen«. 1900 ff.